Djasseme 19.8.2023

Das Grundstück in Djasseme bereitet uns immer wieder Sorgen. Venavito äusserte den Wunsch das Grundstück zu verlassen. Er beabsichtige nach Benin zu gehen. Er rechnete aber nicht damit, dass wir das einfach so akzeptieren. Vielmehr dachte er, wir seien auf ihn angewiesen. Er hoffte auf mehr finanzielle Unterstützung. Nun wohnt er auf der anderen Strassenseite in einem undichten mit Palmblättern gedeckten Haus. Fast täglich wurde er aber auf unserem Grundstück gesehen. Er holte Palmblätter, um sein neues Zuhause zu reparieren. Seit Mitte August wohnt nun Essohaoe Ahe auf dem Grundstück. Er kommt aus Lama Kara. Schon bevor er nach Djasseme zog, machte er Ordnung auf dem Grundstück. Essohaoe pflanzte bereits Mais an. Er beabsichtigt auch anderes Gemüse anzubauen. Zuvor liessen wir das kleine Häuschen instand stellen. Wir ersetzten die Türe und liessen Fensterläden montieren. Später wird seine Frau und die zwei Kinder auch umziehen. Auch die Zufahrt zum Grundstück liessen wir ausebnen. So ist eine Zufahrt zum Grundstück nun möglich.

13.08.2023 Aufstockung Wohnhhaus

Das aufstocken des Wohnhauses kommt nicht so vorwärts wie wir dies eigentlich wünschten. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass die Handwerker den Bau extra verzögern. Oft erscheinen sie Tagelang nicht. Als wir den Übergang vom Wohnhaus zur Voliere machen wollten, erschien der Eisenleger während 4 Tagen nicht. Als wir in nach dem Grund fragten, erklärte er uns, dass er beidseitig aufspitzen müsse, um den Durchgang mit den bestehenden Armierungseisen zu verbinden. Für das brauche er einen elektrischen Bohrhammer. Diese vier Tage brauchte er, um ein geeignetes Gerät zu mieten. Um beide Seiten von Hand aufzuspitzen hätte er weniger Zeit gebraucht. Zudem zerstörte er das Abwasserrohr der Toilette vom südwestlichen Zimmer.

Ein Grund den Bau zu verzögern liegt auch in der Mentalität der Togolesen. Sie sind es einfach nicht gewohnt, dass man nach dem Rohbau direkt mit der Fertigstellung weitermacht. Es gibt zwar vereinzelt Leute, die wie wir den Bau fertigstellen. Sie waren aber während der Bauzeit mit denselben Problemen konfrontiert.

Da wir im September Besuch erwarten, werden wir mit dem nächsten Bauprojekt erst im Oktober beginnen. Die afrikanische  Küche, sowie das Zimmer unserer Hausangestellten wird auch Aufgestockt. Zwischen dem Wasserturm und dem Zimmer gibt es ein Treppenhaus. Die ganze Technik der Solaranlage wird unter der neuen Treppe untergebracht. Zudem wird die Solaranlage erweitert

20.04.2023 Avetonou

Auf der Baustelle kommen wir recht gut voran. Nebst den täglichen Spaziergängen bleiben wir wegen der Baustelle vermehrt zuhause. Doch ab und zu machen wir Tagesausflüge. So geschehen am 20.04.2023. Unser Ziel war Avetonou, ein kleines Dorf etwas südlich von Kpalime. Der grosse Bruder, Lambert unseres Chauffeurs Tsevie wohnt dort. Es ist ein Dorf ohne Sehenswürdigkeiten. Die Tochter von Lambert zeigte uns ihr Dorf.

März / April 2023

Beim Besuch der Schalensteine in Bafilo nördlich von Sokode sah ich vor ein paar Jahren mehrere Bäume mit roten Früchten. Damals hatte ich keine Ahnung was es war. Heute weiss ich, es war der Nierenbaum. Die rote Frucht nennt man Apfel. Unterhalb des Apfels wächst eine Nierenförmige Frucht. Es ist die Cashewnuss. Diese Woche entdeckte ich bei meinem täglichen Spaziergang, dass unzählige Sattelschlepper solche Nüsse entluden um sie an der Sonne trocknen zu lassen. Beim Gespräch mit einem Chauffeur erfuhr ich, dass die Nüsse aus Sokode kommen. Jeder Sattelschlepper war mit 45 Tonnen beladen. Am Tag als ich die Fotos machte zählte ich 9 Sattelschlepper mit Cashewnüssen.  Weitere 14 Lastwagen mit leeren 40 Fuss Containern waren auch vor Ort, wahrscheinlich für den Weitertransport nach Indien. Auch in Adamavo und Akodessewa werden solche Laswagen entladen. Die Nüsse kommen aber nicht nur aus der Region Sokode. Auf einer Etikette stand das Herkunftsland Burkina Faso.

Nun Recherchiere ich im Internet. Der Cashew Baum kommt ursprünglich aus Brasilien. Schon im 16. Jahrhundert wurde der Cashew Baum nach Mozambique und Indien gebrach. Insbesondere wegen seinem Wurzelwerk wurde er in Küstennähe gegen die Bodenerosion angepflanzt. Mali und Burkina gehören mit Platz 8 und 9 zu den 10 grössten Cashew Lieferanten weltweit. Spitzenreiter ist vor Indien die Elfenbeinküste. Die Weiterverarbeitung ist sehr aufwendig. Deshalb kommen die meisten Nüsse nach Indien.  Ghana ist das einzige Afrikanische Land, das die Nüsse selbst weiterverarbeitet.

 

Die Bilder sind vom Ausflug mit der Familie Nussbaumer nach Kuma Tokpli, sowie der Zusammenkunft der Eltern von der Schule Belle Etoile, von der Cashewnussernte und unserer Baustelle.

11. Februar 2023 Region Dany

Die Bauarbeiten kommen sehr gut voran. Im Moment werden die Decken und Wände verputzt. Trotz der Bauarbeiten verzichten wir aber nicht auf Ausflüge oder Strandbesuche.

Ohne ein klares Ziel machten wir uns auf Richtung Kpalime. Zur Diskussion standen der Pic D’Agou, das Lepra Dorf Akata Dzokpe und die Region Danyi.

Für Tsevi unseren Chauffeur wäre das einfachste Akata Dzokpe. Die anderen Ziele sind mit Kurvenreichen Bergstrassen verbunden. Schon beim Ausflug zum oberen Wasserfall von Kpime sowie der Strecke zum Wasserfall Agbatoe merkte ich, dass sich Tsevi auf solchen Strecken fürchtet. Ich bot ihm deshalb auch schon an, solche Strecken selbst zu fahren. Dies lehnt er aber strickte ab.

 

Nach einem kurzen halt in Akata Dzokpe, ohne das eigentliche Lepra Dorf zu besuchen, fuhren wir weiter ins Bergdorf Danyi N‘Digbe. Was ich Tsevi noch nicht gesagt habe, Danyi Ndigbe ist auch der Ausgangspunkt für den Yikpa Wasserfall. Er muss diese Strecke also noch mindestens einmal fahren. Wann wissen wir noch nicht.

07.01.2023 Wasserfall Agbatoe

Den Besuch des Wasserfalls von Agbatoe war alles andere als einfach. Laut den Recherchen im Internet. Ist er ab Kpalime mit dem Auto in einer Stunde erreichbar. Anschließend gibt es eine Wanderung von 20 Minuten bis zum Wasserfall. Mir war bewusst, dass vor etwa 3 Jahren der Weg zum Wasserfall wegen eines tödlichen Unfalls gesperrt war. Nun sei er aber wieder offen.

Aber alles der Reihe nach. Wir machten uns Anfang Januar 2023 guten Mutes auf nach Kpalime. Beim Cascade du Kamalo machten wir mit unserem Guide Sessil ab. Er riet uns dringend ab, denn die Straße sei wegen dem Harmatan in einem erbärmlichen Zustand. Ich wollte aber unbedingt diesen Wasserfall besuchen.

Die Straße bis Tomégbé war zwar schlecht aber absolut fahrbar. Durch einen Kontakt von Sessil wurde uns das ganze Dorf Tomégbé gezeigt. Sessil genehmigte sich in der Zwischenzeit ein paar Sodabis (Afrikanischer Schnaps) Er war der festen Überzeugung, dass wir den Cascade nicht mehr besuchen werden. Er rechnete nicht mit meiner Hartnäckigkeit. Als wir uns wieder auf den Weg machten kam wieder dieselbe Leier mit dem schlechten Weg. Die Piste ist schlecht, aber ich bin in Afrika schon viel schlechtere Pisten gefahren. Was uns aber jetzt erwartete übertraf meine Erwartungen. Die 20 Minuten Fußmarsch sind leicht untertrieben. Was aber noch schlimmer war, war das ewige Gejammer von Sessil. Dauern erklärte er mir, den Weg können wir nicht weiter gehen. Es sei viel zu gefährlich. Mehrmals bot ich ihm an, er solle warten, ich gehe allein. Tsevi unser Chauffeur kehrte deshalb um. Insgesamt geht es 365 Höhenmeter hinunter bis zum Wasserfall. Die letzten 50 Höhenmeter machte ich dann alleine. Sessil fing sogar an zu weinen. Der Wasserfall ist sehenswert. Der Weg dorthin ist aber sehr anstrengend, und man muss ja wieder zurück. Dabei stieß auch ich an meine Grenzen.

Als wir zurück beim Auto waren, erzählte uns Sessil, dass er vor drei Jahren bei dem tödlichen Unfall dabei war. Der Verstorbene war sein bester Freund. Nun sei er das erste Mal wieder da gewesen. Dabei dachte er immer an seinen verlorenen Freund.

 

 

07.01.2023 Ausflug Tomégbé

Wegen dem Neubau sind wir vermehrt zuhause geblieben. Die Zeit nach dem Betonieren der Decke wollten wir nutzen, um etwas zu Reisen. Die Gesundheit machte uns aber einen Strich durch die Rechnung. Wir waren beide wegen dem Harmatan, einem kalten Wind aus der Sahara, (vergleichbar mit der Biese) sehr stark erkältet. Die Jahreskontrolle bei Dr. Bruce hätte ich auch lieber nicht gemacht. Nun macht sich der Doktor Sorgen wegen mir.

Von den 9 Wasserfällen rund um Kpalimé kennen wir bereits deren fünf. Der höchste Wasserfall von Westafrika ist der Yikpa / Agumatsa, auch als Wli Falls bekannt. Dieser Wasserfall steht schon lange zur Diskussion. Ich will den Wasserfall aber nicht allein besuchen. Die Anreise ist sehr lange. Für Manjo ist es zu anstrengend. Ab Kpalimé muss man mit dem Auto mit 2 Std. Fahrtzeit und anschließender Wanderung von 1 Std rechnen. Den gleichen Weg geht es anschließend wieder zurück.

Dieses Mal entschieden wir uns für den Cascade de Agbatoe. Wir machten mit dem Tourguide in Kamalo ab. Als wir unserem Guide Sessil sagten, wir wollen den Cascade de Agbatoe besuchen, riet er uns davon ab.  Doch für den Yikpa waren wir zu spät. Auch beim Wasserfall Gbaledza ist mit einer langen Fahrtszeit sowie einer Wanderung von 2 Std. hin und zurück zu Rechnen. Der Cascade de Akloa liegt in Badou, von Kpalime ist es eine Fahrzeit von 3 Std.

 

Also machten wir uns auf den Weg nach Tomégbé.  Von der 1914 von den Deutschen gebauten Teerstrasse ist nicht mehr viel übrig. Das Dorf liegt an der Ghana Grenze. Sessil kennt dort sehr viele Leute. Eine Bekannte von Sessil zeigte uns das ganze Dorf. Sessil spekulierte darauf, dass wir von einem Besuch des Wasserfalls absehen. Er rechnete aber nicht mit meiner Hartnäckigkeit. 

Dezember 2022

Foire

Jährlich machen Schweizer Schüler eine Schulreise. Hier fehlt dazu schlicht das Geld. Deshalb besuchen die Schüler in der Maritimen Zone das Foire. Auch das ist nicht gratis. Jeder Schüler bezahlt dafür 2000 Franc CFA, also umgerechnet etwa 3 Franken. Im Preis inbegriffen ist der Transport und der Eintritt. Weil unter der Woche vor allem Kinder die Messe besuchen, öffnen nicht alle Stände. Von einem Besuch am Wochenende wurde uns aber abgeraten, dann hat es zu viele Besucher. Die Schüler werden eigentlich nur durchgeschleust. Lediglich bei den Ständen mit Spielwaren und den Süssigkeiten bleiben sie stehen. Die Aussteller haben somit unter der Woche viel mehr Zeit für die wenigen Interessierten Besuchern.  

Baustelle

Auf der Baustelle kamen wir sehr gut voran. Mitte Monat verlegte ich die Elektrorohre in der Decke. Die Firma Egent Togo (Solaranlagen) stellte mir gratis drei Mitarbeiter zur Verfügung. Natürlich erhielten alle ein Taschengeld. Sie versprachen mir bei den weiteren Elektroarbeiten zu helfen. Am 17. 12. 2022 wurde dann die Decke betoniert. Somit haben wir über Weihnachten und Neujahr etwas Ruhe.

Kinderheim

Wie jedes Jahr besuchten wir vor Weihnachten ein Kinderheim.    Im Gepäck hatten wir einen Sack Reis 1 Kanister Öl sowie Süssigkeiten und Getränke. Früher war es das Kinderheim in Abolocondji. Ab diesem Jahr berücksichtigen wir das Kinderheim La Maison du Bonheur in Adamavo. Es beherbergt etwa 30 Kinder und wurde mit Schweizer Hilfe gebaut.

Rückblick

 

Rückblickend auf das Jahr war die grösste Veränderung, dass alle Preise zum Teil über 50% gestiegen sind. Eine 12 kg Flasche Gas kostete Anfang Jahr noch 6500 CFA, heute fast 10‘000 CFA. Diesel stieg von 600 CFA auf 850 CFA. 10 Kg Poulet Schenkel waren Anfang Jahr noch 13500 CFA, heute muss man 20‘000 CFA  dafür bezahlen. Aber auch Brot wurde teurer. Das Baguette stieg um 25%, das Vollkornbrot sogar 50%. Das einzige, was nicht gestiegen ist, sind die Löhne.

November 2022

Bevor wir 2014 unser Wohnhaus umbauten, liessen wir von einem Architekten alles zeichnen und berechnen. Den unteren Stock bauten wir nach seinen Plänen. Im 1. Stock planten wir 2 Schlafzimmer mit Badezimmer, 2 Salons, 1 Küche und ein Gäste WC. Seither sind über 8 Jahre verstrichen. Während der meisten Zeit waren wir im Garten, der Pailotte oder der Terrasse. Den Salon brauchen wir praktisch nie. Nun fingen wir an, den Plan vom oberen Stock zu überdenken. Die Zimmer blieben zwar gleich aber jedes Zimmer soll ein Badezimmer enthalten. Nun legte ich Backsteine mit den Aussparungen für Türen. Dabei merkten wir, dass die Armierungseisen, und die Sanitärrohre für den Weiterbau falsch verlegt waren. Dieselbe Erfahrung machten wir schon, als wir das Appartement bauten. Im September fingen die Maurer an Backsteine zu fertigen. Noch vor Baubeginn äusserte der Polier ein weiteres Problem. Die Betondecke überragt das Wohnhaus nördlich und Südlich um 30 respektive 50 cm. Wenn die Armierungseisen in der Decke nicht in Nord-Südlicher Richtung verlaufen, können sie nicht auf der überbordenden Decke aufbauen. Nun suchte ich Fotos vom verlegen der Armierungseisen von 2014. Weil die Eisen in West-Östlicher weise verlaufen mussten wir noch einmal den ganzen Aufbau überdenken. Es gibt aber keine Probleme, nur Lösungen. Das Süd-Östliche Schlafzimmer wird nun zu einem offenen Salon. Zusätzlich planen wir eine Passage zwischen dem Salon und der Decke der Voliere. Auf der Voliere entsteht nun eine gedeckte Terrasse. Auch der Eingang zur Küche wird angepasst.  Im Südwestlichen Zimmer gibt es zusätzlich einen Balkon. Vermutlich werden wir das Haus mit einem Walmdach decken.

Oktober 2022

An afrikanischen Märkten gibt es Frauen, die das Eingekaufte tragen. Auch Manjo nimmt diese Hilfe immer in Anspruch. Seit Jahren macht Manjo den Einkauf mit Pelamo oder Afi. Mittlerweile haben wir auch ein freundschaftliches Verhältnis zu beiden. Ende September ist die Mutter von Afi angeblich 97-Jährig gestorben. Nun wurden wir zur Beerdigung Anfang Oktober eingeladen. Es war für uns eine besondere Ehre, dass wir sogar Kleider mit dem selbem Stoff wie die Trauerfamilie tragen durften.

Afi wohnt in einem kleinen Dorf mit dem Namen Apetikope. Es ist eigentlich kein Dorf, sondern ein Kral in Umwandlung. Kral kommt ursprünglich aus den Holländischen Afrikaans und wurde früher Kraal, Craal oder Kraul geschrieben. Es bedeutet Umzäunung für Rinder. Auch die sogenannten „eingeborenen“ mussten in einem Kral wohnen.  In einem Kral gehören fast alle Einwohner ein und derselben Familie an. Mit der Zeit kann sich der Kral in ein Dorf umwandeln. Dies ist der Fall, wenn viele neue, nicht Verwandte sich dem Kral anschliessen und die Umzäunung langsam verschwindet. Die Umzäunung ist in den meisten Fällen aus Lehm gemacht.

Wir verabredeten uns gut eine Woche vor der Beerdigung mit Afi auf dem Markt von Vogan. Ohne Afi hätten wir Apetikope nie gefunden. Der Kral liegt versteckt in einem kleinen Wald. Natürlich besuchten wir auch den Markt. Denn nebst dem Voodoo Markt gibt es auch einen ganz gewöhnlichen Markt in Vogan. Bei unserer Ankunft in Apetikope war mit Ausnahme einer alten Frau und ein paar Kindern niemand im Dorf. Afi erklärte uns, dass die Einwohner freitags auf dem Markt gehen.

Etwas später gesellte sich dann noch die grosse Schwester eine Tante von Afi und ein älterer Herr dazu. Er erzählte uns, dass er während vielen Jahren in Ghana als Wäscher arbeitete. Bilder an der Wand seines Hauses bestätigen dies.

Acht Tage später besuchten wir Apetikope ein zweites Mal. Diesmal zur Beerdigung. Wir wurden sehr freundlich begrüsst. Auch das Fotografieren war kein Problem niemand störte sich daran. Nach der Abdankung mit viel Musik und Tanz zogen wir uns zurück. Das anschliessende Essen und die Beisetzung fand somit ohne uns statt.

 

September 2022

Vogan ist eine Stadt in der Präfektur Vo circa 45 km. nordöstlich von uns. Die Stadt ist bekannt für seinen Freitagsmarkt. Dieser Markt ist einer der grössten Voodoomärkte in ganz Westafrika. Es soll der bunteste Markt von ganz Togo sein. Senou Odzima Kalipe IV ist der derzeitige König von Vogan. An einem Freitag machten wir uns auf nach Vogan. Da die Strasse dem Atlantik entlang nach wie vor eine Baustelle ist fuhren wir die gut ausgebaute Strasse via Haho, Hahotoe, Anfoin nach Vogan. Auf Märkten ist es immer schwierig Fotos zu machen. Noch schwieriger ist es an Voodoomärkten. Für solche Fälle behelfe ich mir mit der kleinen Kamera aus. So kann ich im versteckten Fotografieren. Zum andern bin ich nicht allein unterwegs. Während Manjo mit den Leuten spricht kann ich unauffällig einige Fotos machen. Mit Ausnahme vom 1. Bild sind alle auf dem Markt in Vogan entstanden. Das erste Bild zeigt den neu gestaltete Eingangsbereich zu unserem «Altersheim» in Adamavo. Auf dem Dach des Appartements sieht man die Solarzellen.

August 2022

Momentan wären wir eigentlich mitten in der grossen Regenzeit. Doch der grosse Regen blieb bisher aus. Trotzdem gingen wir nur sehr selten an den Strand. Wir nutzten aber die Zeit, um ein lang geplantes Bauvorhaben anzugehen. Der Vorplatz südlich des Grundstücks liessen wir befestigen.

Dazwischen nutzten wir die Tage, um Ausflüge zu machen. Wir besuchten eine Ananasplantage, waren in Tsevie, in Kpalime, in Sedome sowie in Benin.

Dieser Bericht ist über einen Ausflug nach Sedome in der Region Yoto.

Sedome ist ein kleines Dorf im Südosten Togos, nur 4 km vor der Grenze Benins. Sandra ist hier aufgewachsen. Das letzte Mal waren wir vor über einem Jahr hier. Zusammen mit Sandra besuchten wir nun ihre Familie. Wir wurden sehr herzlich von ihnen empfangen. Während Manjo und Sandra mit der Familie zusammensass, erkundete ich die Gegend. Normalerweise hat man als Fremder selten die Möglichkeit, sich solche Dörfer näher anzuschauen. Es gibt auch keine Sehenswürdigkeiten. Die Leute leben von dem, was sie selbst anbauen. Der nächste Markt ist im Nachbarsdorf Esse Ana. Sedome kann man vergleichen mit Koro in Mali. Im Reiseführer von Afrika stand über Koro «Dorf ohne Versorgungsmöglichkeit». 1978 konnte ich meine Reise wegen prekären Pistenverhältnissen Richtung nach Obervolta, dem heutigen Burkina Faso, während mehreren Tagen nicht fortsetzen. Trotzdem bin ich nicht verhungert. Denn Dörfer ohne Versorgungsmöglichkeiten gibt es in Afrika nicht. Auch in Sedome gibt es ein kleines Geschäft mit dem Allernötigsten.

 Am Rand der Siedlung entstand nun sogar ein kleines Häuschen mit WC und Dusche. Die Eröffnung steht kurz bevor. Ob es jedoch nach der Eröffnung noch so sauber daherkommt, bezweifle ich. Kokou, ein togolesischer Arzt sagte mir mal:

«Für Afrikaner ist eine Toilette, die nicht stinkt, keine Toilette.»

Dem ist nichts zuzufügen.

Juni 2022

Wir sind dauernd auf der Suche nach neuen Ausflugszielen. Manchmal erhalten wir auch Tipps. So geschehen beim Ausflugs Lacuster. Um Ekpoui zu erreichen, gibt es zwei verschiedene Routen. Die schnellere Route ist per Schiff ab Agbotrafo. Wir wählten trotz Regenzeit die Anreise mit dem Auto. Als erstes mussten wir den Ort auf der Togo/Benin Karte finden. Der Ort befindet sich nur ein Dorf weiter als Togoville. So war es ein leichtes la Cité du Lacuster zu erreichen.

An Pfingstsonntag machten wir uns trotz Regen auf nach Ekpoui. Kurz vor Agbotrafo sah ich die Tafel von Lacuster, um mit der Fähre anzureisen. Da wir aber noch etwas zu erledigen hatten auf unserem Grundstück in Djasseme fuhren wir daran vorbei. Der Regen hat in der Zwischenzeit nachgelassen. Kurz vor der Grenze zu Benin zweigt die Straße ab nach Afangnan und Glidji.  Noch vor Glidji verliessen wir die Teerstrasse Richtung Togoville. Die Piste war wegen der Regenzeit in einem schlechten Zustand. Nach knapp einer Stunde erreichten wir Togoville. Zwischen Togoville und Ekpoui verschlechterte sich die Piste noch einmal.

Als erstes sahen wir uns die ganze Anlage an. Es hat ein Schwimmbad und einen Kinderspielplatz. In kleinen Pajlotten die auf Stelzen im Togosee stehen kann man es sich gemütlich machen. Es stehen auch Bungalows zur Verfügung. Im Restaurant wurden wir vom Besitzer persönlich sehr freundlich empfangen.

Ein paar Tage später besuchten wir den Platz ein zweites Mal. Diesmal mit der Fähre. 

Um das Restaurant auch mit gutem Gewissen weiterzuempfehlen, musste auch die Küche getestet werden. Wir bestellten beim ersten Besuch zwei verschiedene Menüs. Zum einen Poulet Schenkel mit Reis Cantoné, als zweites Menü gab es eine Platte für drei Personen mit halben Poulets und Pommes Frites.

Beim zweiten Mal versuchte ich ein Vegetarisches Menü, Tagliatelle an Cremesauce mit Gemüse.

Wir können dieses Restaurant mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Umgerechnet bezahlten wir etwas mehr als 10 Fr. pro Person. Ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis.

 

 

Grosse Reportage am 23.6.2022 im TVT

Zur Optimierung der Stromrechnung liessen wir zusätzlich eine Schaltuhr montieren.  Von 03 Uhr mogens bis Mitternacht wird der Netzstrom abgestellt. .Ausnahme sind Waschmaschiene, Geschirrwaschmaschiene und Klimageräte. Ein weiterer Stromfresser ist der Boiler.  Sobald wir das Wohnhaus fertig aufgestockt haben, werden wir auf dem Dach des Hauses einen Solarboiler installieren. Den Elektroboiler werden wir dann auf dem Dach des Appartementes montieren. Dort können wir dann den Boiler bei Bedarf einschalten.

Anstatt 80000CFA bezahlen wir neu nur noch 20000CFA.

Es ist uns bewusst, dass wir diese Anlage nicht Amortisieren werden. Unsere Sorge vorher galt insbesondere den Gefrierschränken. Diese Sorgen haben wir nun nicht mehr und ohne Sorgen schläft man besser.

Mai 2022

Es gibt in der Umgebung von Kpalime diverse mehr oder weniger bekannte Wasserfälle. Beim Wasserfall von Kuma Tokpli handelt es sich um einen kleineren nicht sehr spektakulären Wasserfall. Eine Reise dorthin lohnt sich aber trotzdem. Hier gilt das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel“

Frühmorgens brechen wir mit unserem Chauffeur Tsevi auf Richtung Kpalime. Aber schon nach etwa  30 km war die Strasse gesperrt. Der Anhänger eines Titans (so heissen hier die Sattelschlepper) lag in einem Kreisel auf der Seite und versperrte uns die Weiterfahrt. Kurze Zeit später konnten wir den Kreisel in entgegengesetzter Richtung umfahren. Die Strasse zwischen Lomé und Kpalime wird zurzeit ausgebaut. Es wechseln sich sehr gute Teerstrasse mit mehr oder weniger guter Piste ab. Für unser Fahrzeug ist es aber kein Problem. Gegen 10 Uhr erreichen wir Kpalime. Anschliessend geht es weiter in Richtung Ghana Grenze. Auch hier versperrte uns ein Titan den Weg. Er wollte die Piste überqueren und links abbiegen. Dabei ist er eingesandet und kam nicht mehr vom Fleck.  Auch für dieses Problem gab es eine Lösung. Obwohl es in Agbatoe auch einen Wasserfall gibt, fuhren wir weiter nach Tomégbé. Hier wartete unser Guide Sessi auf uns. Es folgte eine kurvenreiche Strasse Richtung Chateau Vialle. Die Strassenränder waren übersät von runtergefallenen Mangos. Natürlich sammelten wir einige ein. Beim Wasserfall Kamalo auf der Missahöhe hielten wir kurz an, um ein paar Fotos zu schiessen. In Agome Zoto deckten wir uns mit Bananen, Korosol, Ananas und Avocados ein. Ab Kuma Tokpli ging es zu Fuss weiter. Der Weg führt uns vorbei an einer Schnapsbrennerei in einen kleinen Wald mit sehr vielen Lichtungen und wunderbaren Aussichten. Schon nach etwa 20 Minuten erreichten wir die drei kurz hintereinander liegenden Wasserfälle. Einen weiteren kleinen Wasserfall sahen wir bei der Rückreise. Er liegt zwischen dem Wasserfall Tokpli und dem Dorf Kuma Tokpli auf der rechten Seite.

Im Hotel Restaurant Fanny in Kpalime gab es sehr gutes Rindsfilet Stroganoff mit Pommes Frites. Hier werden wir mit Sicherheit wieder einkehren. Vielleicht mit einem von Euch als Gäste.

Auf dem Heimweg sahen wir, dass der umgekippte Trailer zwar wieder auf den Rädern stand, der Kreisel war aber immer noch gesperrt.

Kurz nach 18.00 waren wir müde aber zufrieden wieder zuhause.

 

 

April 2022

Der Klimawandel ist auch hier deutlich spürbar. Normalerweise hätte im März die 2-monatigen kleine Regenzeit beginnen müssen. Die kleine Regenzeit bedeuten etwa 60 bis 100 mm Regen pro Monat. Im Mai und Juni kommt hoffentlich die grosse Regenzeit. Sie entspricht etwa 100 bis 200 mm pro Monat. Gefallen sind in unserer Region im März nur ein paar Tropfen. Die Auswirkung sieht man in unserem Brunnen. Der Pegel ist um etwa 2 m gesunken. Mit dem Brunnenwasser wird fast ausschliesslich unser Gartens gegossen. Im Oktober 2016 liessen wir auch im Brunnen zusätzlich eine 12m tiefe Forage erstellen. Dies bezahlt sich nun aus. Erste Nachbarn müssen sich bereits ausserhalb ihres Grundstückes mit Wasser versorgen.  Was mir nach wie vor ein Rätsel ist, weshalb die Afrikaner oftmals grosse Bäume in ihren Gärten fällen. Dank den vielen Bäumen in unserem Garten ist es bei uns gefühlte 10° kühler als ausserhalb des Grundstücks. Zudem trocknet der Boden weniger aus.

Wegen des fehlenden Regens gibt es auch weniger Ernte, was sich wiederum auf die Preise auf dem Markt auswirkt.

Benzin und Diesel sind diesen Monat um etwa 20% gestiegen. Es würde mich nicht wundern, wenn die Taxitarife und Transportkosten auch angehoben würden. Die Löhne werden aber nicht erhöht. Während es den Togolesen und den Europäern aus der Eurozone finanziell immer schlechter geht, profitieren die Schweizer dank dem schwachen Euro. Der Wechselkurs bewegt sich normalerweise zwischen 570 und 600 CFA pro Franken. Momentan ist er auf 635 CFA (12.04.22).

 

Die Bilder in diesem Bericht stammen zum Teil aus einem Ausflug nach Anfoin.

März 2022

 In der neueren Geschichte Afrikas spielt Russland eine wesentliche Rolle.

Was im Dezember 2010 als Arabischer Frühling in Tunesien begann und in Tunesien, Libyen, Ägypten und Jemen zum Putsch oder dem Rücktritt der Regierung führte, endete in Syrien in einem bis heute andauerndem blutigen Bürgerkrieg. Putin stellte sich an die Seite von Baschar al-Assad und beendete somit den Arabischen Frühling. Seither ist Baschar al-Assad eine Marionette Putins.

In der Zentralafrikanischen Republik unterstützt Putin den vom Volk unbeliebten Präsidenten mit Waffen, im Gegenzug erhält er das Recht für die Ausbeutung der Bodenschätze. Frankreich verliert immer mehr die Kontrolle. Überall wo sie sich zurückziehen, rückt Russland nach.

In Mali gibt es seit 2012 Unruhen. Zuerst wollten Touareg Rebellen den Staat Azawad ausrufen später verbreitete sich die Boko Haram. Die Franzosen wollten das Problem in Mali militärisch lösen, doch der Konflikt weitete sich Richtung Burkina Faso und Niger aus. Nach dem Rückzug der Franzosen haben russische Söldner (Wagner Truppe) heute das Sagen. Auch im Sudan, Libyen, Mali Mosambik, Madagaskar, Guinea, Guinea Bissao, Angola, Ägypten, Kongo, Eritrea und Simbabwe sind Söldner der Wagner Truppe stationiert.

Eine weitere Art der Einflussnahme war der Afrikagipfel in Sotschi 2019. Dabei geht es um Einfluss, Erdöl, Gas, seltene Erde, Edelsteine. Im Gegenzug liefert Russland Waffen, Geld landwirtschaftliche Maschinen, Getreide, Flugzeuge, Lastwagen, chemische und Pharmazeutische Produkte.

Russland versprach das Handelsvolumen von 20 Milliarden US-Dollars (2018) in den nächsten Jahren um das Dreifache zu erhöhen. Damit wäre Russland nach  China der zweitgrösste Handelspartner Afrikas. Das Handelsvolumen Chinas betrug 204 Milliarden Dollar (2018)

Seit der Krim-Annexion leidet Russland unter Sanktionen der westlichen Welt. Deshalb sucht Putin neue Verbündete, die sich nicht um die Krim kümmern.

Berichte über die Wagner Truppen (genannt nach dem Musiker Richard Wagner) sind nicht einfach. 2018 wurden drei russische Journalisten in der Zentralafrikanischen ermordet, weil sie über den angeblichen Einsatz von Söldnern aus ihrer Heimat recherchierten.

Fakt ist, dass Putin in den Augen der Politiker keinen schlechten Ruf hat. Wenn ich mich nur auf afrikanische Nachrichten verlassen würde, wüsste ich fast nichts über den Krieg in der Ukraine. 

 

Viele Afrikanische Politiker machten ihre Ausbildung in Russland.

Februar 2022

Im November 2021 stand die nächste Ernte der Kokosnüsse bevor. Wir beschlossen diesmal selbst dabei zu sein. Die Kokosnusshändlerin sowie ihre Helfer kamen nach Djasseme. Bei 30 Kokospalmen dauert die Ernte fast einen Tag. Natürlich bemerkte auch Tsevie ein Sohn von Diade Peter, dass jemand Kokosnüsse erntet. Er bat Venavito zu sich. Auf die Frage wer Kokosnüsse pflückt, sagte ihm Venavito, es sind die richtigen Besitzer. Auch die Käuferin der Nüsse wurde von Tsevie gefragt, wieso sie uns und nicht ihm die Ernte abkauft? Sie jedoch erwiderte ihm, ich kaufe keine gestohlenen Nüsse.

Ein Grossteil des Erlöses gaben wir Venavito, damit er seine 9 Kinder ernähren kann, denn seit diesem Jahr ist auf dem ganzen See wegen Überfischung Fischfangverbot. Venavito hat nun als Fischer kein Einkommen mehr. Deshalb wollte er zurück nach Benin. Wir ermutigten ihn, auf dem Grundstück Mais anzubauen. Sollte Tsevie Venavito weiter schikanieren, muss er mit einer Gefängnisstrafe rechnen. Er wurde diesbezüglich vorgewarnt.

Bei einem späteren Besuch in Djasseme erzählte uns Venavino die Frau von Venavito, der wahre Grund weshalb sie das Grundstück verlassen wollten, sei der Nachbar. Wir erfuhren auch, dass Kokou uns das Grundstück nur verkauft habe, weil er von Djade dauernd bedroht wurde. Es war vermutlich auch Djade, der mir 2001 das Grundstück verkaufen wollte.

Eine Woche später wollte ich einen Ausflug auf dem See machen. Mein Ziel war Togoville. Wir entdeckten, dass sehr viele Palmwedel am Boden lagen. Venavino erzählte uns, dass der Nachbar gekommen sei, um die Palmblätter zu ernten. Wir wollten ihn zur Rede stellen. Er brauste aber auf und drohte uns, dass er uns niemals in Ruhe lassen werde. Nun erklärten wir ihm, du kannst mit Venavito oder Kokou spielen, aber nicht mit uns.

Wir erstatteten Anzeige. Diese Vorladung mussten wir dem König von Djasseme bringen. Tsevie wurde vorgeladen. Nichts passierte. Nun gab es eine zweite Vorladung. Wenn er diese wieder nicht befolgt, kommt er unweigerlich ins Gefängnis. Nun bekam er Angst und bat Venavito, er solle doch ein gutes Wort für ihn einlegen. Er wolle sich in aller Form bei uns entschuldigen. Er machte aber die Rechnung ohne uns.

Wir zogen die Anzeige nicht zurück. Zu unserem Erstaunen erschien er auf dem Polizeiposten in Agbotrafo. Nach der Verhandlung musste er auf dem Posten bleiben. Die Polizisten erklärten ihm, dass er nach Aneho in Gefängnis überführt würde. Was der Angeklagte nicht wusste, dass wir den Polizisten baten, sie sollen ihn spätabends nach Hause lassen. Seither haben wir auch von ihm ruhe.

Wir sind fast zu 100% Überzeugt, dass es keinen 4. Teil über Djasseme geben muss. Das Titre Foncier ist zwar noch nicht fertig aber auf gutem Weg.

Januar 2022

Als wir 2014 nach Togo umzogen, fingen wir gleich mit dem Titre Foncier, einem wichtigen Papier für Grundstückbesitzer an.  Leider erkrankte Alexander Fathos unser Geometer sehr schwer. Er versprach uns aber, dass wir uns wegen den Papieren keine Sorgen machen müssten. Seine Frau Vigini werde sich im Falle seines Ablebens um uns kümmern. Alexander verstarb. Wir erhielten von Vigini wie versprochen die nicht fertig gestellten Dokumente zurück. Andere, die es nicht so gut gemeint hatten mit Alexander warten immer noch auf die Papiere. Ab nun konzentrierten wir uns wieder voll auf den Umbau des Hauses. Das Grundstück in Djasseme kümmerte uns nicht, denn ein Teil der Papiere hatten wir und man versicherte uns, dass es für den Moment genug sei.

Anfang 2021 meldete uns Venavito, dass die Kokosdiebe wieder im Anmarsch seien. Diesmal regelte es Manjo. Sie ging mit den Dokumenten nach Aneho und erstattete Anzeige. Weil auf dem Kaufvertrag vom Grundstück in Djasseme die grosse Schwester Euphemi als Zeuge eingetragen ist, hätte auch sie mitkommen müssen. Euphemi weigerte sich aber, im Gegenteil Sie fuhr uns sogar in den Rücken. Sie verabredete sich mit einem Richter und erzählte ihm, wir hätten die Papiere gefälscht. Zudem behauptete sie, nie ein solches Papier als Zeugin unterzeichnet zu haben. Darauf wurde Manjo vom Richter vorgeladen. Das Geld für die Anzeige erhielt Daviga (so wird Euphemi von allen genannt) von ihren Kindern in der Schweiz. Auf dem Gericht eskalierte das Ganze. Obwohl der Richter mit Daviga sehr gut befreundet war, deckte er den Schwindel auf und entlarvte sie als grosse Lügnerin. Wir erhielten vom Richter sogar ein Dokument, mit dem wir die Papiere auch ohne die Zeugin Daviga fertigstellen können. Seither haben wir den Kontakt zu Daviga und all ihren Kindern abgebrochen. Der Richter ermunterte uns die angefangenen Papiere nun fertigzustellen.

Um die zwei Grundstücke zu einem Grundstück zu vereinen, haben wir einen neuen Geometer beauftragt alles zu Vermessen. Der Nachbar Diade Peter aber machte Probleme, deshalb begleiteten uns zwei Polizisten. Nun kam Djade Peter mit einem Dokument, das belegen soll, dass er der Besitzer des Grundstücks sei. Der Polizist sagte ihm, das ist das Papier, welches wir dir 2008 ausstellten. Wenn du lesen könntest, würdest du sehen, das darauf steht, "du darfst dieses Grundstück nie mehr betreten". Seither haben wir von Djade Peter Ruhe. Einer seiner Söhne will dies aber nicht akzeptieren.

 

Es war wahrscheinlich auch Diade Peter, der uns das Grundstück 2001 verkaufen wollte. Mit dem Erlös wollte er damals eine Kirche bauen.

Diese Geschichte geht im im Februar 2022 im Teil 3 weiter.

 

Die Fotos sind vom Markt in Hédzranawoé und von Martktständen etwas südlich von Kpalime. An Märkten erfreue ich mich immer an der Farbenpracht.

Dezember 2021

Der Landkauf in Djasseme ist eine sehr umfangreiche Geschichte.  Deshalb werde ich den Bericht in 3 Episoden unterteilen.

 

Vor 20 Jahren durchquerte ich zum 7 und zugleich letzten Mal die Sahara. Mein Nachbar Hugo Kloser begleitete mich dabei. In Togo angekommen suchte ich den Kontakt zum Besitzer des Grundstücks westlich von uns. Es war die Absicht von Manjo und mir, dieses Grundstück zu erwerben. Der Besitzer bot mir damals das 750m² grosse Grundstück für umgerechnet etwa 15000 fr. an. Bei einem Ausflug nach Aneho mit Hugo fand ich ein Grundstück in Djasseme, direkt am See. Der vermeintliche Besitzer wollte für die 2100m² umgerechnet etwa 18000 Fr. Also nur wenig mehr für fast die dreifache Fläche direkt am Togosee. Ich unterschrieb den Kaufvertrag und leistete gleichzeitig eine Anzahlung. Schon bei der 2. Anzahlung beauftragte ich Alexander Fathos unseren Geometer den Kauf zu legalisieren. Er stellte aber fest, dass der Verkäufer des Grundstücks nicht der Besitzer war. Der richtige Besitzer wurde ermittelt und der Falsche kam wegen Betrugs ins Gefängnis. Wir kamen nochmals mit einem blauen Auge davon.

2003 kamen zu dem Grundstück nochmals 3000m² dazu.

Als 2005 der Präsident Togos verstarb, überwiesen wir eine grosse Summe nach Togo. Wir wollten damit die Grundstücke in Djasseme sowie Adamavo auf den Namen von Frau Walter von Wartburg absichern, was so viel heisst wie „die Frau von Walter von Wartburg“, denn wir wussten ja nicht, wie das ganze nach dem Tod von Gnassingbe Eyadema weiter geht.

Weil das Grundstück noch nicht umzäunt ist, suchten wir jemand der für Ordnung sorgt. Es ist eine Familie mit Zwillingen aus Benin. Zwillinge auf Ewe heisst Venavi. Deshalb sagen wir dem Mann Venavito (Vater der Zwillinge). Mittlerweile kennen ihn alle nur noch mit diesem Namen.

2008 erhielten wir ein Anruf von Venavito. Djade Peter ein Nachbar komme regelmässig um Kokosnüsse im grossen Stil zu ernten. Zudem schikaniert er Venavito. Er behauptet, er sei der Besitzer des Grundstücks. Diade wurde vorgeladen. Er wurde verwarnt. Zudem gab man ihm ein Dokument mit unserem Grundstück darauf mit dem Vermerk, dass er dieses Grundstück nie mehr betreten darf. Doch ruhe kehrte nicht ein.

Fortsetzung im 2. Teil im Januar 2022.

 

Die Fotos sind aus Djasseme, einem Schulbesuch in Agbata, dem Besuch von Vittorio im Kapuzinerkloster von Adidogome, sowie einem Ausflug nach Togoville. Dieses Städtchen besuchte ich schon 1979. Zu meinem Erstaunen hat sich die Kirche innerlich überhaupt nicht verändert. Es sind immer noch dieselben Wandgemälde.

 

November 2021

Wir wurden von Jeanne zur Abschlussfeier der Coiffeure eingeladen. Schon im Vorfeld kaufte Manjo bei Jeanne Stoff ein, um daraus unsere Kleider herzustellen. Alle Familienangehörige und ganz enge Freunde tragen ein Kleid mit demselben Muster. Weil es aber von diesem Stoff zu wenig gab, entschied sich Jeanne für zwei verschiedene Dessins, doch die Farben waren identisch. Jeder Teilnehmer liess sich das Kleid selber schneidern.  Trotz der gleichen Stoffe gab es eine grosse Vielfalt an verschiedenen Kleidern. Ich war, wie so oft der einzige Weisse an diesem Anlass, was natürlich Fragen aufwarf. Jeanne erklärte den Leuten, ich sei so etwas wie ihr Papa.

Insgesamt waren über 500 Leute anwesend. Das Fest erstreckte sich über zwei Tage. Während der erste Tag dazu diente, den Lernenden nochmals ins Gewissen zu reden, konzentriert sich der zweite Tag vor allem auf das austauschen der Geschenke zwischen der Lehrmeisterin und den Lernenden, sowie der  Übergabe des Diploms. Am ersten Tag waren auch wesentlich weniger Leute anwesend.

In diesem Bericht verzichte ich auf das beschriften der Fotos.

 

Die Fotos sind Chronologisch eingefügt.

Oktober 2021

In Togo gibt es immer wieder Stromausfälle. In der Regel sind die Unterbrüche nur von kurzer Dauer. Natürlich könnte man das mit einem Generator regeln. Dies ist für mich aber keine Option. Deshalb liessen wir schon vor über einem Jahr eine Offerte für eine Solaranlage erstellen. Damals lag die Offerte für eine 3 KVA Anlage bei 4.2 Millionen CFA. Ein Generator wäre für einen Viertel davon zu haben.

Immer bei längeren Stromausfällen diskutierten wir von neuem, was wir machen sollen. Unsere Sorgen galt in erster Linie den Tiefkühlschränken. Normalerweise halten diese Geräte das Gefriergut während 24 Std kalt. Wir wohnen aber in den Tropen und diese Geräte wurden nicht für dieses Klima gemacht.

Anfang Oktober besuchten wir die Firma Egent-Togo, die uns die Offerte gemacht hat. Wir wollten mindestens 2 Objekte mit Solarzellen besichtigen.

Das erste war in Dagble und kommt ohne Netzstrom aus. Das zweite in Kove ist gekoppelt mit der CEET der togolesischen Stromversorgung.

Nun liessen wir eine weitere Offerte erstellen, diesmal aber für eine Anlage mit 5 KVA. Nach langen Diskussionen bestellten wir eine Solaranlage für rund 5,5 Millionen CFA Umgerechnet etwa 9200 sFr. Im Vorfeld zur Installation änderte ich schon das ganze Stromverteilung für das Haus. ab. Das Appartement wird neu fast zu 100% mit Solarenergie betrieben. Einzig wenn die Batterien eine gewisse Spannung unterschreiten, schaltet das System automatisch auf Netzstrom oder splitting um. Mit der alten Zuleitung vom Wohnhaus sind nur noch die Klimaanlagen im Wohnhaus verbunden. Zudem wird diese Zuleitung auch mit dem geplanten 2. Stock verbunden, aber auch nur für die Klimageräte.

Eine zweite Zuleitung erstellte ich schon früher, als wir die Voliere bauten. Sie führte bis anhin nur auf das Dach des Wohnhauses. Diese haben wir nun verlängert und mit dem Wohnhaus verbunden. Die ganze Anlage ist so konzipiert, dass wir sie jederzeit erweitern können.  Ob sich diese Investition auf die Dauer rechnet, wissen wir noch nicht. Rein rechnerisch wäre diese Anlage in etwa 15 bis 20 Jahren amortisiert. Gerechnet habe ich mit  50% weniger  Stromverbrauch vom lokalen Anbieter. Mit eingerechnet ist auch das wechseln der Akkus alle 7 Jahre. Es muss aber nicht immer alles rentieren.

 

Was wir aber heute schon wissen, wir müssen uns wegen Stromausfällen keine Sorgen mehr machen und ohne Sorgen schläft man besser.

 

Anhang:

Im März 2022 legte ich eine zusätzliche Zuleitung für die Klimaanlage im Appartement.

Im April 2022 wurde auch die Waschmaschiene und der Geschirrspühler direkt mit der Ceet verbunden. Die Leitung geht weiter um auch eine geplante Klimaanlage in der Stube zu betreiben.

Diese Änderungen machten wir, weil wir zwischen 4 Uhr und Mitternacht mittels einer Schaltuhr den togolesischen Netzbetreiber (CEET) komplet ausschalten. Ausnahmen sind Klimageräte, Waschmaschiene und Geschirrspühler.

September 2021

 

Vor vielen Jahren sahen wir im Fluss Mono Flusspferde. Schon des öfteren besuchten wir diesen Platz, jedoch ohne Erfolg. Loic bietet Kanutouren zwischen dem Nangbeto Stausee und Aneho an. Er hat dabei noch nie Flusspferde gesehen. Bei unserem Ausflug nach Sedome erfuhren wir, dass es in Afito ein Mare des Hippopotames also ein Fusspferdpfuhl gibt. Beste Reisezeit sollte die Regenreiche Zeit sein. Im August machten wir uns mit Katja auf den Weg. Wir fuhren von Adamavo auf einer guten Teerstrasse via Tsevie, Ahepe nach Tabligbo. Ab da ging es auf einer Piste weiter Richtung Sedomé, Esse Ana nach Afito.

 

Nun suchten wir jemand, der uns zu den Flusspferden führt. Man beteuerte uns, dass es nebst Flusspferden auch Schlangen und Krokodile gibt. Um sie zu sehen muss man jedoch spätestens um 6 Uhr früh, oder am späten Nachmittag auf dem See sein. Trotzdem machten wir uns auf den Weg. Wir mieteten zwei Pirogen und überquerten den See. Nun ging es zu Fuss weiter. Mit Ausnahme von Fussabdrücken und Flusspferd Dung fanden wir nichts.

 

Drei Wochen später machten wir uns wieder auf den Weg. Wir rechneten mit einer Anfahrtsdauer von 2 Stunden. Also fuhren wir um 4 Uhr los. Weil die Piste wegen der Regenzeit nun viel schlechter war kamen wir mit etwas Verspätung an. Die Leute erzählten uns, dass sie die Flusspferde gesehen haben, wie sie mit den Jungtieren im See spielten. Um es kurz zu machen, auch diesmal sahen wir keine Flusspferde.

 

Das mit den Jungtieren gab mir zu denken. Tiere haben Junge, wenn das Futterangebot gross ist. Dies ist in der Regenzeit gewährleistet.  Flusspferde kommen zur Nahrungsaufnahme aus dem Wasser.  Dabei kann man sie am besten Beobachten. Weil es aber in der Regenzeit Nahrung im Überfluss gibt sind sie auch eher satt und ziehen sich zurück und halten sich den rest des Tages im dichten Schilf auf. Folge dessen ist dieser  Tipp mit der Regenzeit vermutlich falsch. Wir werden es in etwa einem Monat wieder versuchen. Weil es im Dorf keinerlei Infrastrukturen gibt, stiess mein Vorschlag   zu Übernachten in Afito bei Manjo auf taube Ohren.

 

 

 

 

 

 

 

August 2021

Nach meiner 1. Sahara Durchquerung musste ich insgesamt 40 Tage in Niamey auf einen neuen Motor für meinen VW Bus warten. Oft dachte ich dabei an Aufgabe. Temperaturen von über 40° waren an der Tagesordnung. Auf dem Markt gab es zwar das nötigste zum kaufen, doch der Markt war zu Fuss 45 Minuten von der Garage entfernt. Mit dem Dixionair ging ich zum Markt. Dies wurde mir aber auf die Dauer zu blöde. So zwang ich mich französisch zu lernen.

Andere Globetrotter erzählten mir von einem Land Namens Togo, wo man auf dem Markt alles findet was das Herz begehrt. Auch die Leute seien extrem freundlich. Dies nahm ich so zur Kenntnis.

Meine Reise führte mich aber zuerst weiter nach Benin und Nigeria. Bei meinem 2. Besuch in Benin wurde ich nicht eben freundlich empfangen. So reiste ich Anfang August 1978 das 1. Mal in Togo ein. Durch die schlechten Erfahrungen in Benin wollte ich aber nicht gleich am ersten Abend bis in die Hauptstadt Lomé fahren. An einem Ort rund 25 km vor Lomé stellte ich mein Auto direkt am Strand ab. Es war Stockdunkel. Was ich nicht wusste, ich stand mitten in einem Fischerdorf. Es war Agbotrafo. Anderntags kamen sehr viele Leute und bestaunten den Fremden. Ich wurde überaus freundlich empfangen. Auf die Frage, wie lange ich bleiben möchte antwortete ich, nur ein paar Tage. Im Sinn hatte ich jedoch schon anderntags weiter zu Reisen. Überall wo ich hinging, waren immer insbesondere Kinder dabei. Langsam fühlte ich mich in diesen Dorf sehr geborgen. Bei einem Langzeiturlaub tritt immer wieder eine gewisse Sättigung ein. Um das erlebte zu verarbeiten kehrt man heim oder an einen Ort, wo man sich zuhause fühlt. Bei mir war das ab jetzt der Togo.

Den Ort wo ich damals das Auto abstellte gibt es nicht mehr. Er wurde vom Ozean verschluckt. Was es aber immer noch gibt, ist das Sklavenmuseum. Nur damals sprach man nicht darüber. Man schämte sich. Es wären aber andere, die sich schämen sollten.

Was für viele Afrikaner das Ende vom Aufenthalt in Togo war, war für mich nur etwa 500m südlich ein Beginn.

 

Die Bilder in diesem Bericht sind alle ab Dia gescannt.

Juli 2021


 

In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskommission, der Afrikanischen Entwicklungsbank und der Afrikanischen Union will man in ganz Afrika ein Flächendeckendes und zusammenhängendes Strassennetz aufbauen. Das Ziel wäre eine bessere wirtschaftliche Versorgung und Eindämmung der Armut in Afrika. Der Name Highway leitet zur Annahme, dass es Autobahnen geben soll. Dies ist nicht richtig. Als Highway werden in Afrika befestigte Strassen bezeichnet mit mindestens 2 Fahrspuren. Mit Ausnahme von Eritrea, Somalia, Äquatorial Guinea, Malawi, Leotho und Eswatini (Swasiland) sind alle Staaten daran beteiligt. Letztere drei verfügen bereits über ein gut Asphaltiertes Strassennetz. Bei den Restlichen führen die Highways nahe an der Grenze vorbei. Das ganze Netz soll 56683 km lang werden. Etwas mehr als die Hälfte der Strassen sind bereits vorhanden.

Von den Grossregionen Nordafrika, Westafrika, Zentralafrika, Ostafrika und Südliches Afrika sind nur die letzten zwei mit ganzjährig befahrbaren Strassen ausgestattet. Die TAH 1, die Kairo mit Dakar verbindet, ist bis auf 4 km im Niemandsland zwischen Westsahara und Mauretanien geteert. Fehlende Teilstücke durch Zentralafrika gefährden das Gesamtprojekt. Im Kongo stellt das Klima und der Regenwald das Projekt in Frage. Teerstrassen werden da oft nicht sehr alt.

Auch Kriege und Konflikte führen zu Rückschritten. Sierra Leone, Liberia, demokratische Republik Kongo und Angola müssen das im Krieg zerstörte Strassennetz wieder aufbauen. In den letzten Jahren gab es auch Sicherheitsprobleme auf den Strecken TAH 2, 3 und 4 (Siehe Karte). Betroffen davon sind die Länder Algerien, Libyen, Ägypten und das nördliche Tschad.

Für Touristen ändert sich aber nicht sehr viel. Man kann zwar die Sahara auf der Mauretanien Route bis Senegal auf einer Teerstrasse durchqueren, ist aber dann bei der weiterreise nach Mali (TAH 5) wegen den Unruhen sehr eingeschränkt. Niger stellt bis auf weiteres gar keine Einreisevisas mehr aus. Auf der TAH 7 ist an der Grenze von Benin zu Nigeria in Idiroko Schluss. Nigeria kann man nicht mehr bereisen, somit ist eine Weiterreise nach Ost oder Südafrika auf dem Landweg nicht mehr möglich.

Auf die ganzen Umweltaspekte hat man keine Rücksicht genommen. Die Verlierer sind die Flora und Fauna. Auch die Wilderei und der damit verbundene Handel mit Buschmeet wird dank besserer Infrastruktur gefördert. Das am meisten gewilderte Tier ist das Pangolin (Schuppentier).

 

Togo ist betroffen vom der TAH 7 Dakar - Lagos. Seit längerer Zeit wird die Internationale Strasse Nr. 2 von der Grenze Ghanas bis zur Grenze Benins auf eine 4 spurige Strasse ausgebaut. Nicht zu dem Projekt gehört die geplante Süd - Nord Verbindung durch ganz Togo bis zur Grenze von Burkina Faso. Sie soll einst die TAH 7 mit der TAH 5 verbinden. Auch die Strassennamen TAH wird von den meisten Staaten nicht übernommen.

Beim schreiben dieses Togoreportes kamen des öfteren Gedanken auf, wie schön es wäre, wieder zu Reisen. Es sind insbesondere zwei Routen welche solche Gedanken befeuern. Zum einen eine komplette Umrundung des Kontinentes, zum andern von Togo nach Südafrika, dann weiter bis Kenya und zurück durch den Kongo nach hause. Leider bleibt es aber ein Traum.

Juni 2021

Ende Mai machten wir einen Ausflug nach Sedome bei Arilogbo. Wir erfuhren, dass dort ein Vater für seine 13 Jährige Tochter einen guten Platz suchte. Im Dorf hätte sie keine Zukunft. Die Mutter des Kindes lebt getrennt vom Vater in Benin und die grosse Schwester ist bei einer Familie in Agoue. Unterwegs machten wir mehrere Fotostopps. Bei einem der Stopps wurde uns ein Vervet tantal (grüne Meerkatze) angeboten. Wir lehnten ab, denn oft sind es Jungtiere, deren Mütter als Buschmeet endeten. Wenn man dann solche Jungtiere aus erbarmen kauft, kurbelt man gleichzeitig die Nachfrage an. Auch in Sedome trafen wir auf einen Vervet tantal. Er gehörte dem Vater von Sandra. Es war aber Sandra die sich liebevoll um Finn kümmerte. Während Manjo mit den Angehörigen von Sandra sprach fing ich an zu spielen mit Finn. Wir verstanden uns auf Anhieb. Gleich und Gleich gesellt sich gern. So kam es dann, dass uns die Stiefmutter von Sandra drei Tage später Finn brachte, dies in der Hoffnung, dass es ihm bei uns besser geht als im Dorf. Nach Aussage von Sandra hat der Vater das Affenbaby im Wald gefunden und mit Schoppen aufgezogen. Vermutlich entete die Affenmutter als Buschmeet. Obwohl Vervets auf der Roten Liste der bedrohten Tiere sind, werden sie oft gejagt. 

Mai 2021

1989 kauften Manjo und ich in Adamavo 750m² Land. Hier wollten wir unseren Alterswohnsitz errichten. Seither sind 32 Jahre vergangen. Seit August 2014 wohnten wir in unserem Alterwohnsitz. Das Projekt “Alterswohnsitz ist nun abgeschlossen. Deshalb leben wir nun seit Mai 2021 im eigenen “Altersheim”. Noch nie ist mir ein Umzug so leicht gefallen. Wir mussten keine Schachteln packen und auch kein Transportunternehmer anstellen. Der Umzug war rein Virtuell. Nur die Bezeichnung änderte sich. Wenn wir einst das Altersheim aufstocken, werden die Handwerker unseren Garten, wenn überhaupt, nur noch durchqueren. Möglichst alle Arbeiten werden dann von Norden her ausgeführt. Ob wir den Container auch nach Norden versetzen werden, wissen wir noch nicht.

 

Um den Lebensabend so einfach wie möglich zu gestalten, beschäftigen wir nun einen Gärtner. Einen Chauffeur haben wir auf Abruf. Neu wohnt nun auch ein 13 Jähriges Mädchen bei uns. Bis anhin wohnte Sandra zusammen mit ihrem Vater und der Stiefmutter in einem kleinen Dorf an der Grenze zu Benin. Dazu mehr im nächsten Monat.

April 2021

Noch vor 40 Jahren hat man Carro Casser nur in Togo gesehen. Nun findet man sie auch in Ghana und Benin. Damals wurden nur vereinzelte defekte Plättli mit relativ grossem Abstand verlegt. Obwohl es eigentlich ein Abfallprodukt ist, sind sie nicht Gratis. 1 m² normale Plättli bekommt man ab 4000 CFA, ein Zementsack voll mit defekten Plättli erhält man für 3500 CFA. Unsere Gartenwege sind alle mit Carro Casser gefliest. Insbesondere bei Regenwetter muss man extrem aufpassen, dass man nicht ausrutscht. Das verlegen dieser Carros ist sehr aufwendig.

Mittlerweile werden auch Wände mit schönen Bildern dekoriert. An der Flughafenmauer in Dekon hat es sehr viele von diesen Kunstwerken. Die Bilder in diesem Bericht sind aber fast alle beim Colombe de la Paix aufgenommen. Sie wurden von renomierten Künstlern geschaffen. Einer davon war Kofi Senaya, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Jimi Hope. Er war Kunstmaler, Bildhauer und Rockmusiker. Im August 2019 verstarb er mit 63 Jahren. Ein Bild zeigt sein damaliges Haus in Avepozo.

 

 

März 2021

Normalerweise wollten wir unsere Pajlotte erst später bauen. Das übrige Kies von der letzten Baustelle haben wir schon zwei Mal umplatziert. Es störte aber auch am neuen Ort. Deshalb beschlossen wir, mit dem Bau der Pajlotte zu beginnen. Als erstes suchten wir einen neuen Maurer, denn mit der Arbeit des letzten Maurers waren wir alles andere als zufrieden. Auch den Maler werden wir ersetzen. Nach jeder abgeschlossenen Bauarbeit haben wir auch das Reglement der Bauarbeiter verschärft. Neu im Reglement ist “1 cm Differenz ergibt 10% reduktion” auf den ausgehandelten Preis. Dies als Reaktion auf die mehr als schlechten arbeiten der Maurer.

Wieso braucht es überhaupt ein Reglement. Als wir 2014 mit dem Umbau unseres Hauses begannen, haben die Maurer oft erst zwischen 9 und 10 Uhr angefangen, sie hatten auch oft Streit untereinander. Aus diesen Gründen beschlossen wir ein Reglement zu erstellen. Darin wird verlangt, dass man vor 8 Uhr die Arbeit beginnen soll. Auch der Respekt unter den verschiedenen Arbeitern ist ein Thema. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Abfall. Die jeweiligen Patrons sind verantwortlich, dass niemand Abfall auf den Boden wirft. Dies wird sogar mit einer Busse von 5000 CFA belegt. Die Busse muss aber maximal 2 Mal bezahlt werden. Beim 3. Mal verlässt der Verursacher das Grundstück. Bis jetzt mussten wir diese Strafe erst einmal verhängen. Dies beim Lehrling der Maurer. Anstelle der Busse musste der Maurerlehrling zusätzliche Spitzarbeiten für den Elektriker ausführen. Der Elektriker bin ich. Ein weiterer Punkt ist die Bezahlung. Wenn die Patrons eine Anzahlung wollen, müssen sie das 2 Tage vorher melden. Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass wir viel Geld zuhause haben. Insgesammt gibt es 12 Paragaphen.

 

 

Februar 2021

Seit längerer Zeit diskutiert man in der Schweiz über ein Produkt aus Indonesien, dem Palmöl. Ursprünglich war diese Palme nur in Westafrika beheimatet. Erstmals wurde 1443 von Seefahrern in Europa davon erzählt. Das Palmöl wird seit jeher in der afrikanischen Küche eingesetzt. Vermutlich gelangten die ersten Ölpalmen mit den Sklavenschiffen ins tropische Amerika. Weitere Palmen wurden in den verschiedensten botanischen Gärten als Zierpflanzen gehalten. 1848 exportierte der botanische Garten von Amsterdam zwei Ölpalmen nach Bogor Indonesien. Auch da wurden diese Palmen nur als Zierpflanzen gehalten.

Seit 1908 wird das Palmöl in Westafrika industriell angebaut. Da die Ölpalme sehr viel Wasser braucht, wurde in Kamerun und Nigeria ein grosser Teil des Regenwaldes gerodet. Seit 1911 wird auch in Indonesien der Regenwald ein Opfer der Ölpalme. Die roten Waldmenschen werden vertrieben. Bei uns sind die roten Waldmenschen besser bekannt unter dem Namen Orang Utang.

Eine Tonne produziertes Palmöl auf einer entwaldeten ehemaligen Torfwaldfläche erzeugen zwischen 10 und 30 Tonnen CO2.

1997 und 1998 wurde eine Nulltoleranz für Brandrodung beschlossen. Indonesien hält sich aber nicht an diese Regeln.

 

Es gibt in Indonesien noch ein weiteres Problem mit Palmöl. Indonesien behandelt seine Palmölplantagen mit Paraquat, einem in der Schweiz hergestellten Pestizid. In der Schweiz ist das Pflanzenschutzmittel seit 1989 verboten. Die EU folgte 2007 mit einem Verbot. Dies hindert die Syngenta, früher Maag nicht, dieses Gift in 100 veschiedene Länder zu exportieren.

Januar 2021

Mitte Januar machten wir mit unserem neu importierten Landcruiser die erste grössere Ausfahrt. Unser Ziel war Aneho, aber nicht auf direktem Weg. Es gibt 2 verschiedene Routen. Ab Haho gibt es eine relativ gute Piste nach Hahotoe. Anschiessend geht es wieder südwärts auf einer Teerstrasse bis Aneho. Weil Manjo aber unbedingt den Markt von Tsevie besuchen wollte, entschieden wir uns für den längeren Weg über Tsevie nach Hahotoe. Wir wollten etwa gegen Mittag im Hotel la Cote du Soleil Mittagsrast machen. Weil wir auch unser Dienstmädchen mitnahmen, mussten wir aber spätestens 16 Uhr wieder zu Hause sein, um den Garten zu giessen und die Hunde zu füttern.

Bis Klologo ging auch alles sehr gut. Wegen einem komischen Geräusch am Auto hielten wir an. Hinten links hatten wir einen platten. Wir fingen an das Rad abzuschrauben. Ein Motorradfahrer bot uns gegen einen kleinen Obulus an, uns zu helfen. Wir nahmen die Hilfe dankend an. Wie man den Reserveradschutz abnimmt, habe ich schon kurz nach ankunft des Autos angeschaut. Was ich aber übersehen hatte, der Schutz war abgeschlossen und wir hatten keinen Schlüssel. Mit etwas Gewalt konnte ich den Schutz trotzdem öffnen. Nach dem erfolgreichen wechseln fuhren wir wieder weiter. Etwa 5 km später liessen wir den defekten Reifen bei einem Fulkaniseur reparieren. Eine Stunde später als geplant erreichten wir Aneho. Nach dem Mittagessen machten wir uns gleich wieder auf den Weg. Kurz vor 16 Uhr waren wir wieder zuhause. Der Zeitplan konnten wir, dank einem kürzeren Aufenthalt in Aneho trotzdem einhalten.

 

Den Reserveradschutz reparierte ich in der darauffolgenden Woche wieder.

Bilder zum Ausflug in die Feuchtgebiete am Togosee

Dezember 2020

Wir wollten letzten Sommer Urlaub in der Schweiz machen. Um auch mobil zu sein hielten wir in Autoscout.ch ausschau nach einem geeigneten Fahrzeug. Viele Anfragen blieben unbeantwortet. Das liegt daran, weil wir in Afrika wohnen. Einzig ausländische Autohändler antworteten. Nach langem hin und her kauften wir einen Toyota Landcruiser. In Absprache mit Katja, die noch in Australien weilte, lösten wir das Auto auf ihren Namen ein. Geplant war, dass wir das Fahrzeug nach den Ferien mit nach Togo nehmen. Doch es kam alles anderst. Wegen Corona in Europa blieben wir zuhause. Nun fing ich an, nach Internationalen Speditionen ausschau zu halten. Auch da blieben die Antworten aus. Zum Glück gibt es auch Ausländer in der Schweiz. Ein Libanese lieferte uns das Auto problemlos. Der angekündigte Termin verschob sich mindestens 3 Mal. Am 3. Dezember kam das Roro (roll on-roll of) Schiff Black Star mit unserem Auto an Bord in Lomé an. Nach dem ausladen kam die schwierigste Mission. Unser Transiteur stellte aber das Auto in einem Park auch mit Neuwagen ab. Dort ist die Überwachung der Fahrzeuge besser. Zur Sicherheit klebte er noch alle sehr begehrten Teile ab. Der Zoll richtet sich nicht nur nach der grösse des Fahrzeuges sondern auch nach der Beliebtheit. Ein Nissan Patrol in der selben Klasse kostet etwa die Hälfte. Nach dem Zoll wird per Interpol geschaut, ob man das Fahrzeug per Zufall am Straßenrand gefunden hat. Anschließend folgt die Motorfahrzeugkontrolle. Nach Abschluss der Versicherung konnten wir das Auto Einlösen. Am 24.12.2020 war alles „bereits“ erledigt. Noch am selben Tag verkauften wir eher schlecht als recht unseren Nissan. Dies ist unser Weihnachtsgeschenk.

November 2020

Einerseits sind wir froh, dass wir die Bauarbeiten abschliessen konnten. Andererseits war es aber auch eine Abwechslung zum Corona-Alltag. Den Umbau des Hühnerhauses, sowie den Gartenweg zum Hühnerhaus machte ich selber, in zusaammnarbeit mit dem Fliesenleger. Anstatt das Hühnerhaus abzureissen und wieder neu aufzubauen, entschlossen wir uns dazu das Hühnerhaus mittels Wagenheber 5 cm anzuheben. Nun konnte Bruno Pamaze, der Fliesenleger, ungestört arbeiten. Die alte Mauer von der ehemaligen Voliere rissen wir zur hälfte ab. Die alten Backsteine verwendeten wir als Füllmatrial für den Gartenweg.Nun entstand ein neues Hühnerhaus. Zudem wurden die Graupapageien, Kongopapageien und Mohrenkopfpapageien darin in separten Abteilen darin einquartiert.

Ein weiteres Problem war unsere Schäferhündin Leila. Normalerweise wollten wir die Hunde nur im Zwinger einsperren, wenn wir Besuch haben. Leila jagte und tötete immer wieder Katzen. Deshalb trennten wir uns von Leila. Wir erhielen dafür einen jungen Rüden . Wir tauften in auf den Namen Nero. 

September 2020

Die Fotos in diesem Bericht stammen alle aus unserem Garten. Wir haben diesen Monat die Voliere, den Hundezwinger sowie den dazwischenliegenden Futterraum, mit Ausnahme der Alutüre sowie Fenster, fertiggestellt. Die Vögel und Schäferhunde haben ihr neues zuhause  bereits bezogen. Ein kleiner Weiher in der Voliere dient als Vogelbad. Im Zwinger integrierten wir einen Anschluss mit der Klärgrube. So können wir den Hundekot wie in einer Toilette entsorgen. 

Das Zimmer mit WC Dusche für unser Dienstmädchen steht kurz vor der Vollendung. Issifou Fuseiny, unser Maler, muss noch die Wände mit einem speziellen Schutzlack streichen. Dies ist zwar extrem teuer, zahlt sich aber im laufe der Zeit aus. Die Wände sind abwaschbar und müssen nicht schon in wenigen Jahren neu gestrichen werden.

Der Bau der Pailotte wird voraussichtlich auf 2021 verschoben.

Weil wir den Gartenweg erweiterten, mussten wir auch die Gartenbeleuchtung anpassen. Noch vor 6 Jahren war es schwer, schöne Lampen zu kaufen. Dies hat sich zum Glück nun geändert. Die selbsgemachten hässlichen Lampen im Garten wurden ersetzt.

Nun widmen wir un unserem Garten. Möglichst viele Pflanzen wollen wir selbst  ziehen. 

August 2020

Im Forret Asseve zählten wir bisher auf die Hilfe von Bernard. Er wohnt in Agbata, war somit dauernd vor Ort. Dies erweist sich nun als Boomerang. Zum ersten mal engagierten wir ihn Mitte Juni auf dem Weg Nr.4. Seither war er dauernd dabei. Jedes mal erhielt er seinen Tageslohn. Des weiteren war er dabei bei den Wegen 6,7 und 11. In der ersten Woche vom August wollten Loic, Paul und ich zu dritt den Weg Nr. 4 nochmals nachbessern. Leider stellten wir fest, dass der Weg viel breiter geworden ist. Zudem stellten wir fest, dass es weitere Wege gab. Wir folgten den neuen Wegen. Noch wissen wir nicht, weshalb die neuen Wege angelegt wurden. Sie enden aber immer bei grossen Bäumen. Wahrscheinlich will man illegal Bäume fällen. Auch eine Palettenfalle haben wir entdeckt. Sie war auf dem Weg zum „Schlafraum“ der Vervet Affen. Einmal gefangen haben die Tiere keine Chance mehr zum entkommen.

Wir vermuten, dass Bernard seine Kenntnis der Wege auch Baumfällern und Wilderern zur Vefügung stellt. Wegen der Corona Pandemie wird der Wald auch nicht mehr so oft durch Wildhüter kontrolliert. Einer der Baumriesen ist ein Fromager oder Käsebaum. 

Aus dem Holz dieses Baumes wurden ursprünglich angeblich Kisten zum Transport von Käse hergestellt. Daher der Name. Weil er aber auch Kapokfasern produziert wird er auch Kapokbaum genannt. Kapok  Fasern sind extrem leicht und wasserresistent. Sie werden zum füllen von Matrazen, Kissen, Decken und Schwimmwesten verwendet. Da sie auch sehr leicht entzündbar sind werden sie auch als Zunder gebraucht. Der Baum stammt ursprünglich aus dem tropischen Amerika und wurde von Menschen nach Afrika und Asien ausgeführt. In Westindien wird der Baum in Zusammenhang mit der Sklaverei gebracht. Einige Sklaven erhängten sich an diesem Baum um dem Elend der Sklaverei zu entgehen. Sie glaubten dass dadurch ihre Seelen über das Meer getragen werden und sie somit ihre Ahnen wieder treffen können. Die Legende besagt ausserdem, dass es sich um Bäume mit Zombis oder Sorgenbäume handelt, die den Geist der Toten willkommen heissen.

Juli 2020

Der Hundezwinger, die Voliere sowie der Futterlagerraum sind fast fertig gebaut. Momentan ist noch der Fliesenleger an der Arbeit. Die Türe zum Zwinger wurde noch im Juli geliefert aber noch nicht montiert. Im laufe des Augustes wird der Maler anfangen. Danach wissen wir noch nicht wie es weiter gehen soll. Unserem Schreiner Somagbo Amevi wurde der Platz, wo seine Werkstatt stand, gekündigt. Ab dem 1.8.20 hat er keine Werkstatt mehr. Ob er allenfalls die Gitterrahmen für den Zwinger und die Voliere bei uns im Garten macht, wissen wir noch nicht. Er hat momentan mit Sicherheit andere Sorgen. Da aber die Kanalisation zum entsorgen des Hundekots unter dem bestehenden Zwinger durchgeht, wird nun auch der Sanitär ausgebremst. Auch der Baubeginn der neuen Paillotte verzögert sich auf frühestens anfang Oktober. Solange aber die Paillotte nicht steht, können wir die Hühner nicht umsiedeln. Sie kommen dort hin, wo momentan das Kies der Paillotte liegt. Als Gehege bekommen sie den alten Hundezwinger. Es ist wie ein Rattenschwanz.

Ein Mangobaum musste dem neuen Gartenweg weichen. Auch ein Nussbaum musste wegen dem bevorstehenden Bau der Paillotte gefällt werden. Der zweite Mangobaum wird vermutlich im Oktober gefällt. In Zukunft pflanzen wir nur noch Zwergobstbäume. Die drei übrigen grossen Bäume lassen wir wegen der Vogelwelt stehen. Auch die Kokos und die Ölpalme lassen wir vorerst stehen. Die Fotos entstanden alle in den letzten 4 Monaten und sind chronologisch eingefügt.

 


Juni 2020

Diesen Monat war ich fast jeden Freitag im Wald von Asseve. Immer dabei war Loic Henrie und seine Lebenspartnerin Paul Alain. Einmal hatte noch ein weiterer Franzose angekündigt, dass er kommen wollte. Er heisst Nicolas Robert. Mir viel auf, dass alle als Nachnamen wiederum einen Vornamen haben. Kurz entschlossen fragte ich nach. Loic erklärte mir dies.

Etwa 20% der Franzosen haben als Nachnamen einen Vornamen. Während der französischen Revolution ende des 18. Jahrhunderts wurden nebst dem König Ludwig dem 16. auch etwa 40000 Franzosen geköpft. Dies hatte die Folge, dass es viele Waisenkinder gab. Diese Kinder wurden dann nach und nach ins Waisenheim gebracht. Sie bekamen eine neue Identität. Die Schwestern des Waisenheims gaben je nachdem an welchem Tag sie ins Heim kamen den Namen der im Kalender stand. Man verzichtete dabei aber auf das Sankt.

Loic und Paul haben beide Zoologie studiert. Sie kennen sich aber auch bei den Pflanzen bestens aus. Auf dem ersten Bild sieht man eine gelbe Blüte. Diese Blüte gehört aber nicht zu diesem Baum. Es ist ein Schmarotzer. Es ist aber interressant zu hören wie der Schmarotzer dahin kommt. Die Samen dazu sind so gross wie Kirschsteine. Können also nicht vom Wind dahin getragen werden.

 

Des Rätsels Lösung. Es ist eine rote zuckersüsse Frucht. Die Vögel lieben diese Frucht. Der Kern darin ist klebrich. Deshalb bleibt dieser Samen am Schnabel des Vogels kleben. Nun fliegt er auf den nächsten Baum um seinen Schnabel zu reinigen. Dort klebt das Samenkorn anschliessen an einem Blatt, keimt und wächst.

Mai 2020

 

Der Coronavirus bestimmt momentan unser Leben. Ab mitte Juli war geplant 5 Wochen in die Schweiz zu kommen. Wegen dem Coronavirus wurde der Flugplan für die Rückreise abgeändert. Wir konnten wählen zwischen ab Genf Fliegen, oder in Casablanca übernachten. Wir entschieden uns für das Übernachten. Kurz darauf kam wieder eine Flugplanänderung. Wieder standen 2 Optionen zur Auswahl, 2 Tage früher ab Lome fliegen mit Übernachtung in Casablanca oder Annulieren. Wir überlegten hin und her und entschieden uns für keine der Optionen. Selber machten wir den Vorschlag, dass wir den Flug verschieben und zwischen September und Dezember in die Schweiz kommen könnten. Dann aber nur noch 4 Wochen. Seit ein paar Tagen haben wir nun einen neuen Flugplan. Das Datum geben wir noch nicht bekannt. Wir wissen ja nur wann der Flug geplant ist. Ob er dann wirklich an dem Tag durchgeführt wid, wissen wir erst nach dem Abflug.

 

Auch das Budget wirbelt es nun durcheinander. Da wir wegen dem Bauen eh schon mehr Geld brauchen als geplant und wir später abfliegen müssen wird es auch Finanziell etwas enger. Auch neues Geld zu beschaffen scheiterte zuerst an meinen alten Pc s. Mit Ausnahme von einem Laptop laufen alle mit Windows 7. Dies wird von der Bank jedoch ab diesem Jahr nicht mehr Akzeptiert. Ein Unglück kommt aber selten allein. Der Laptop mit Windows 10 ist statt heruntergefahren, heruntergefallen.

 

Es gibt aber nicht nur Probleme sondern auch Lösungen. Ich liess den Laptop Reparieren und siehe da 2 Tage später lief er wieder einwandfrei aber nun auf Windows 7. Nun liess ich den Techniker nach Hause kommen. Für umgerechnet 50 Fr. motzte er für mich beide Laptops auf Windows 10 auf. Auch die 2 Pc s haben nun Windows 10. Nun mussten wir nur noch das E-Banking neu einrichten. Den Einrichtungcode wollte ich auf das Smartphone senden lassen. Fehlanzeige. Codes werden nicht an Telefone mit Afrikanischer Nummer versandt. Nun gab es nur noch den Postweg via Adresse von Katja. Dies klappte dann ohne weitere Probleme.

 

Wenn dies nicht geklappt hätte, hätten wir einfach mit dem bauen aufhehört, jetzt können wir aber alles fertigstellen.

 

Zusätzlich zu den geplanten Bauten entstand ein neues Zuhause für unsere Kignixys bellina Schildkröten. Die zwei erwachsenen Tiere haben dieses Jahr bereits zum dritten Mal Nachwuchs bekommen. Insgesammt sind nun 8 Schildkröten im Gehege.

 

März 2020

Seit anfang März sind wir wieder am bauen. Als erstes mussten zwei Drittel des alten Gebäudes Süd-Östlich vom Grundstück abgerissen werden. Der Nördlichste Teil davon dient in der ersten Bauphase als Lager für 20 t. Zement. Es soll eine neue Afrikanische Küche, einen kleiner Raum für die in Afrika so wichtigen Zeremonien plus einen gedeckten Platz für Holzkohle geben. In dem gedeckten Platz wird  ein Ausgang integriert, um  den Abfall ausserhalb in einem seperaten Raum zu lagern. Ein Knackpunkt war das provisorische versetzen des Stromzählers. Neu werden wir den Stromzähler ausserhalb des Grundstückes setzen lassen. Für dieses Vorhaben fertigte uns der Schreiner einen Fensterrahmen mit Querstreben aus Eisen. Ausserhalb und Innerhalb fixierten wir Sperrholz. Die Eingangssicherung wird dann in der Afrikanischen Küche sein. Ein weiteres Tableaux wurde im Korridor zwischen Afrikanischer Küche und dem Zimmer für eine Angestellte eingemauert.

Als der 1. Teil gebaut war, entfernten wir einen weiteren Teil des Zementlagerraums. Der Zement ist aber immer noch gedeckt. Die Südseite deckten wir provisorisch mit Sperrholz und Plastik ab. Wir müssen möglichst viel Zement verbauen bevor die Regenzeit im April beginnt. Der Zähler musste nun ein zweites mal versetz werden. Das Wohnhaus die Garage und das Appartement musste dazu auf die neu platzierte Stromverteilung umgehängt werden. Nun begannen wir mit dem bauen des Zimmers, Dusche und WC für eine Angestellte. Auch das neue Hühnerhaus wird integriert. Bis ende März sollte der Rohbau fertig sein. Wegen dem Corona Virus müssen auch wir vermehrt zuhause bleiben. Auch das bauen ist nicht unbedingt gut, denn jeder Handwerker könnte ja die Krankheit einschleppen. Zur Zeit gibt es in Togo 19 bestätigte Corona Ansteckungen, aber noch keine Todesfälle. Es ist aber sehr ruhig geworden hier. Flughafen, Schulen, Märkte ja sogar Kirchen und Moscheen wurden geschlossen. Einer der Sektenprediger war nicht einsichtig, seiher ist er im Gefängnis. 

Januar 2020

Noch vor 40 Jahren war insbesondere der Süden Togos sehr stark bewaldet. Ein intakter Wald ist bei Agbata, ein 2. befindet sich in Agbotrafo. Der Wald in Agbata ist sehr gefährdet. Er ist zwar als heiliger Wald klassifiziert und somit wie ein Naturschutzgebiet geschützt. Dies hält aber die Bevölkerung nicht davon ab, Wald zu roden um erstmals nur Manjok anzupflanzen. Wenn während der Wachstumphase des Manjoks von Staates wegen nichts passiert, wird nach der Ernte angefangen zu Bauen. Fast Monatlich gehen wir vom Verein Offap in diesen Wald um einen Weg durch den gesammten Wald zu machen. Dies ist bei dem Wachstum des Gestrüpps fast ein Ding der Unmöglichkeit. Ohne GPS ist der alte Weg oftmals fast nicht erkennbar. Es darf aber keinen zweiten Weg geben. Es soll aber nicht ein Wanderweg durch den Wald geben. Um dies zu verhindern wird der Eingang und der Ausgang zum Weg nur spärlich freigelegt. Der Weg ist aber wichtig um geziehlt Führungen zu machen um die Leute zu sensibilisieren.

Am 25.6.2019 hatten wir eine Sitzung mit dem König von Agbata und ein paar Lehrern aus der Umgebung. Zusammen mit den Schülern soll der Wald wieder aufgeforstet werden.

Schon 2008 besuchte ich zusammen mit Marco diesen Wald. Wir hatten zwar auch ein GPS dabei, auf diesem war aber der Weg nicht gekennzeichnet. Um den Rückweg zu finden, erstellten wir im GPS einen Wegpunkt mit dem Standort des Autos. So wussten wir wenigstens in welche Richtung wir gehen müssen. Das es sich dabei um einen geschützten Wald handelte, erfuhren wir erst später.

Schon seit längerer Zeit gibt es einen Entwurf, um Schilder herzustellen, auf dem klar deklariert wird, was man darf und was nicht. Alles fein säuberlich mit Pictogrammen dargestellt. Es fehlt nur noch die Telefonnummer der zuständigen Behörde. Diese Behörde Interessiert sich jedoch nicht für die Natur.

 

Dieser Wald beherbergt 3 Affenarten, Warane, Schlangen, diverse Kleinlebewesen und etwa 140 Vogelarten. Auch die Pflanzenvielfalt ist sehr hoch.

Dezember 2019

Schon im Togoreport vom Oktober schrieb ich über die Rücksichtslosen Fahrzeuglenker. Je grösser das Fahrzeug, desto eher hat es Vortritt. Deshalb nehmen wir so oft wie möglich die Buschtaxis. Buschtaxi fahren wie in der Schweiz die Linienbusse eine bestimmte Strecke. Solange man diese Strecke nicht verlässt kostet es fast nichts. Von Luxolin Baguida bis zum grossen Markt (ca. 7 km) bezahlen wir 300 CFA. Zurück vom Taxistand bis Yoyobar kostet es 350 CFA. Diese Differenz ist nur weil es die Teerstrasse verlassen muss. Hat man viel Gepäck fährt der Taxifahrer bis vor die Gartentüre und trägt das Eingekaufte noch rein. Dies kostet 1000 CFA (1.68sFr.). Oft ist es auch sehr eng in den Taxis. In einem Toyota Corolla sitzen hinten 4 Leute und vorne mit dem Fahrer 3. Da Kinder in der Regel nicht zählen, können es noch mehr sein. Noch enger ist es auf dem Motorrad. Ich sah schon 2 Erwachsene und 4 Kinder auf einem Motorrad. Oft sind sie einfach masslos überladen. Trotz der rücksichtslosen Fahrweise gibt es erstaunlich wenig Unfälle. Zemidafahrer, das sind in Ewe die Motoradtaxifahrer, die für die Nacht kein Abstellplatz haben, schlafen irgendwo unter einem Baum auf ihren Motorrädern. Um den ganzen Tag auf dem Motorrad zu überstehen, nehmen sie oft Dramadol. Dies ist das Kokain der Armen. Ein Dramadol kostet auf dem Schwarzmarkt 200 CFA. Im Spital wird Dramadol 50 mg. an Krebskranke Kinder abgegeben um Schmerzen zu lindern. Das Dramadol auf dem Schwarzmarkt hat 250 mg. Da auch Polizisten, das Militär und andere Chauffeure Dramadol nehmen, sind von dieser Seite keine Konsequenzen zu erwarten.

Anmerkung:

Das Kokain der Armen in Europa war früher Rohipnol, zu kaufen in der Apotheke als Hustensirup.

November 2019

Per 1.12.19 erhöhte Togo inoffiziell die Löhne der Polizisten massiv. Sie erhalten aber vom Staat keinen CFA mehr als vorher. Es tönt wie ein Widerspruch ist aber keiner.

Am 1.12.2019 trat ein neues Gesetz in Kraft. Ab dann muss jeder, der ein Motorrad lenkt, einen Führerschein haben. Ansonsten wird das Motorrad beschlagnahmt. Ab diesem Zeitpunkt werden dann Wahrscheinlich Führerscheine mit einem Bild eines Flusspferdes (500 CFA) oder eines Dromedars (1000 CFA) gezeigt. Diese “Führerscheine” wandern dann in den Taschen der Polizisten.

Der Staat greift aber auch in anderen Dingen unkonventionell durch. Im letzten Togoreport zeigte ich Fotos mit überstellten Trottoirs. Verkaufsstände entlang der Hauptstrasse sind oft illegal. Immer wieder wird verlangt, dass man sie wegräumt, ansonsten werden sie zerstört. Dies wird aber in den seltensten Fällen durchgesetzt. All die Gebäude hinter unserem Haus sind angeblich illegal. Dies ist jedenfalls auf meinem Dossier so vermerkt. Vielleicht hat sich dies aber in der Zwischenzeit geändert.

Fakt ist aber, dass ich es schon gesehen habe, wie sie ein illegal gebautes Quartier niederwalzten. Ende August zerstörten Polizisten zwischen dem Hotel Clementin und dem Luxolin eine Gärtnerei, ein Laden, ein Coiffeuregeschäft usw. Cotainer wurden auf die Seite gekippt. Die Ladenbesitzer sagen sie hätten von allem nichts gewusst. Dies entspricht jedoch nicht der Wahrheit. Die ganze Aktion wurde mindestens 3 Monate vorher angekündigt. Dies wurde mir von anderer Seite bestätigt.

 

Was mich aber an der ganzen Aktion ärgert ist die blinde Zerstörungswut der Ordnungshüter. Die ganzen Plastiksäcke der Gärtnerei, die zerschlagenen Blumentöpfe, die Glasscherben des Coiffeursalons alles bleibt liegen. Das Wort “Umweltschutz” ist wahrscheinlich noch nicht bis zu ihnen vorgedrungen. Vielleicht ändert dies ja mal. Die Hoffnung stirbt zulezt.

Oktober 2019

Jeden Tag, mit Ausnahme vom Sonntag mache ich einen Spaziergang. Was so einfach tönt, ist hier aber sehr schwer umzusetzen. Meistens gehe auf der Piste nördlich der Hauptstrasse bis Avepozo und anschliessend auf der Hauptstrasse, oder der Piste südlich der Hauptstrasse zurück nach Adamavo. Normalerweise starte ich um 8 Uhr morgen, so bin ich, bevor es warm wird, um 10 Uhr wieder zuhause. In der Schweiz gibt es hinter jedem Miststock ein Restaurant mit Toilette. Aber hier gibt es keine Miststöcke. Auch Restaurants mit sanitären Einrichtungen sucht man fast vergeblich. Ausnahme sind Hotels. Dies ist der Grund, weswegen ich erst um 8 Uhr starte und meistens denselben Weg gehe.

Natürlich gibt es in fast jedem Dorf eine öffentliche Toilette, aber für ein Afrikaner ist eine Toilette die nicht stinkt keine Toilette. Für mich jedenfalls keine Option.

Ein weiteres Problem sind die verschiedenen Fahrzeuglenker. Jeder hat das Gefühl, er sei alleine unterwegs. Motorradfahrer fahren oft auf dem für Fussgänger abgetrennten Teil. Sie kommen von vorne und hinten. Es wundert mich, dass sie nicht noch von oben und unten kommen. Zudem ist der Weg oft versperrt. Alle wissen genau wo die Hupe ist. Von Bremse haben sie wahrscheinlich noch nie etwas gehört. Auch das überqueren der internationalen Strasse ist ein Abenteuer.

Manjo warnt mich immer wieder vor Banditen. In dieser Beziehung mache ich mir aber keine Sorgen. Durch meine offene Art komme ich oft ins Gespräch mit den Leuten. Wenn Kinder mir Yewo (Weisser) rufen antworte ich mit Ameibo (Schwarzer). Durch das haben die Einwohner entlang der ganzen Strecke gemerkt, dass ich einige Wörter aus ihrer Sprache kenne. Das öffnet viele Türen. Für viele ist es nun wie ein Spiel. Sie wollen den Yewo hören, wie er Ewe spricht.

In diesem Sinn

 

Miaguadogo e eissolo 

September 2019

Am 29.08.2019 besuchten wir das Fest Epe-Ekpe in Glidji. Das Fest wird fälschlicherweise auch als Sklavenfest benannt. Den Ursprung des Festes liegt im Jahr 1663. Die ersten zurückgereisten Sklaven aus Amerika kamen nach Liberia. Kurze Zeit später starben die meisten an Malaria. Danach brachte man die Sklaven nach Aneho. Dort gründeten sie einen neuen Volksstamm, es war der Stamm der Gê. Bei den zurückgekehrten Sklaven handelte es sich um Afrikaner aus ganz Westafrika. Was sie verband ist ihre Religion, den Voodoo. Es ist also ein Voodoofest. Unser Freund Akuete Gomado begleitete uns. Durch ihn konnten wir uns viel freier bewegen und auch ungeniert Fotos machen.

Um an diesem Fest teilzunehmen, mussten wir uns in weisse Tücher hüllen und die Schuhe ausziehen. Den Fôret Sacret darf man nur so betreten. Im Haus der Mutter von Akuete zogen wir uns Festgerecht an. Meine ausgelatschten alten Sandaletten feiern auch heute noch weiter, einfach ohne mich. Ich kann den Verlust verkraften. Als Dank, dass uns Akuete zu diesem Fest einlud, revanchierten wir uns mit einem guten Mittagessen. Wir fuhren zum Hotel La Cote du Soleil. Helen bereitete für uns eine Marrokanische spezialität vor. Es war Tashin mit Gus Gus.

 

Nach dem Essen ging es zurück zum Fest. Wir gehörten zu den Gästen, die auf die Tribune durften. Drei Reihen vor uns sass die Miss Epe-Ekpe sowie die 2. der Misswahl. Noch 2 Reihen weiter vorne sass der Premier Minister sowie der Minister für Kultur und Umwelt. Es gab Tanzvorstellungen der einzelnen Voodootruppen. Wir blieben aber nicht bis am Schluss, denn abends nach 18 Uhr ist es dunkel und ich wollte nicht Nachts nach Hause fahren. In den Nachrichten am Abend im Fernsehen wurde noch ausführlich über das Fest berichtet. Jeder der Togo TV eingeschaltet hatte, konnte uns sehen. Zuerst im Fôret Sacret und anschliessend auf der Tribune.

August 2019

Im August hatten wir gleich 2 Jubiläen. Am 18. August feierten Manjo und ich zum 30. mal unseren Hochzeitstag, und am 24.8.2019 jährte sich die Auswanderung zum 5. mal. Deshalb schauen wir nochmals zurück. Wir konnten sehr vieles realisieren. Wir erlebten aber auch Niederlagen. Am meisten enttäuscht waren wir von den Angehörigen in Togo. Dies ist aber nicht nur ein Problem in unserer Familie, das ist ein alltägliches Problem in der so genannten 3. Welt. Auch Togolesen, die in Europa leben, haben die selben Probleme, nur sprechen sie nicht darüber. Der togolesische Fussballer Emanuel Adebajor spricht aber Klartext. Er will nichts mehr zu tun haben mit der ganzen Familie.

 

Auch wir haben den Kontakt zu der Familie auf ein minimum reduzirt. Es hat zwar sehr lange gebraucht bis wir realisierten, wo das Problem liegt. Dafür haben wir sehr viele neue Freunde gefunden. Auch Handwerker die via Familie zu uns gefunden haben wurden alle entlassen.

Mai 2019

Noch im April diskutierte ich mit Loïc, ob wir zusammen den Pendjaripark im Norden von Benin besuchen wollen. Loïc aber winkte ab mit der Begründung, dass der Norden Togos und Benins zu der roten Zone  gehören, die von der Boko Haram terrorisiert wird. Am 1.5.2019 kehrten zwei französische Touristen sowie zwei Frauen aus den USA und Korea, die den Park besuchten nicht in das Hotel zurück. Der Guide wurde ermordet, die Touristen entführt. Die vier Touristen wurden später in Burkina Faso befreit. Dabei verloren 2 französische Soldaten das Leben.Wie die Terroristen in den Park gelangen konnten,  ist mir ein Rätsel. Die Eingänge Porga und Tanguieta  kenne ich beide. Sie sind sehr gut bewacht. Einzig der Eingang von Kokombri im Nord-Osten kenne ich nicht. 

Normalerweise sind Afrikaner sehr friedfertige Menschen, die Hemmschwelle für Gewalt ist aber sehr tief. 

In der Nacht vom 9. auf den 10. Mai  wollten 3 Männer ein Motorrad klauen. Einer von ihnen wurde von der Bevökerung festgenommen. Weil die Polizei nichts macht, wird mit dem Dieb kurzer Prozess gemacht. Ein Autoreifen wird über seinen Körper gezoben, dann mit Benzin übergossen und angezündet.

Am 10.5.2019 sah ich bei meiner täglichen Fahrradtour etwa 200 von unserem Haus entfernt eine grosse Menschenmenge. Mittendrin die verbrannte Leiche des jungen Mannes. Wirklich kein schöner Anblick.

Die Bilder Stammen aus einem früheren Besuch (2017)  im Pendjaripark.

April 2019

Am 30.März nahmen wir am Eco-Jogging teil. Organisiert wurde der Anlass durch den Verein Offap. Treffpunkt war Südlich vom Hotel Palm Beach in Lomé. Mit 2 Autos fuhren wir zum Forret Sacret von Asseve bei Agbata. Dort warteten bereits weitere Teilnehmer. Insgesammt waren wir 18 Leute. Auch der König von Agbata erwies uns die Ehre und begrüsste uns. Normalerweise darf man den Wald ohne Erlaubnis oder Führer nicht betreten. Ausnahme ist die Hauptpiste die durch den Wald führt. Ich kenne den Wald aber bereits seit 2006. Ich ging hier sehr oft mit Marco Probst quer durch den Wald in das dahinterliegende Sumpfgebiet. Einmal beim zurückkommen stand ein Wildhüter neben unserem Auto. Wir wurden gefragt was wir hier suchten. Wir sagten ihm, dass wir Vögel Beobachten. Er erklärte uns, es sei ein Naturschutzgebiet und zudem Heilig. Tatsächlich kramte er alle Dokumente hervor, die bestätigten, dass er uns nicht veralbert. Dies sollte man jedoch mit Hinweistafeln auch so kennzeichnen.

Hier machte ich viele Fotos von Vögeln, wie zum Beispiel der Rotnasen-Grüntaube.

 

Auch beim Eco-Jogging betraten wir den Wald nicht. Wir blieben auf der Hauptpiste. Wer nun glaubt, dass die vielleicht 3 bis 4 km nun sauber sind, der irrt. Es geht beim Eco-Jogging mehr darum die Anwohner zu sensibilisieren. Ob es etwas nützt wage ich zu bezweifeln.

März 2019

Am 04.März 2019 habe ich ein Beitrittsgesuch gestellt um beim Verein Offap mitzuwirken. Offap heisst Observatoire de la Faune, de la Flore et des Aires Protégées du Togo. Der erste Anlass hatte aber nicht sehr viel mit der Natur zu tun, im Gegenteil, das Thema war wie schon im Togoreport vom Sebtember 2018 der allgegenwärtige Abfall. Der Anlass wurde auch nur unter Beteiligung des Offap mitorganisiert.

Wir besuchten die Firma Afrique Gobal Recycling in Nkafu unweit des Flughafens. Hier wird insbesondere Glas, Plastik und Papier Recycelt. Aber auch Handis Computer und andere Elektronikgeräte werden in Einzelteile zerlegt.

Das Granulat des Plastiks sowie vom Glas wird anstelle von Sand dem Zement beigemischt. Die neuen Abwasserkanäle in unserer Region wurden mit so einem Gemisch hergestellt.

Die 2013 gegründete Firma ist immer noch im Aufbau. 2017 konnte sie erstmals einen Ausgleich schaffen. Rund 340 Tonnen Abfall wird Monatlich von den 30 Mitarbeitern von Hand sortiert, gewaschen und zum Teil zu Ballen gepresst. Es wurde auch die Frage des Ökologischen Nutzens gestellt.

Um 1 Tonne Papier herzustellen braucht es entweder 4 Tonnen Holz oder 1 Tonne Altpapier. Anstelle von 4 Tonnen Holz aus Schweden kauft Holland 1 Tonne Altpapier in Togo. Die Firma trennt zum Beispiel das Papier in 23 verschiedene Qualitäten. Abnehmer insbesondere des Papiers ist Holland.

Plastik wird nach Art des Plastiks und der Farbe sortiert. Anschliessend werden in anderen Firmen davon die PET Flaschen für das Mineralwasser Possotome hergestellt, aber auch die orangen Rohre für Elektriker.

Die Schweiz rühmt sich immer, dass sie in Sachen Recycling führend ist. Das ist aber nur die halbe Wahrheit.

 

Die Schweiz hat zwar kein Meereszugang ist aber doch eine bedeutende Schifffahrtsnation. Die bekannteste ist die Mediterranean Shipping Company kurz MSC. Sie haben nicht nur eine beachtliche Kreuzfahrtflotte sondern sind im Containerhandel an zweiter Stelle. Diese Firma verschrottet ihre ausgedienten Schiffe, die als Sondermüll gelten an den Stränden von Alang in Indien. Von den 90 verschrotteten Schweizer Schiffen in den letzten 10 Jahren die an den Südasiatischen Stränden verschrottet wurden stammten 80 von MSC. Dies ist zwar Legal. Denn ein Schiff gilt Formell erst als Abfall wenn es Offensichtlich ist, dass es verschrottet wird. Bei seiner letzten Reise kann diese Absicht noch verschwiegen werden.

Februar 2019

Im Dezember sind unsere Freunde Thierry und Elena in ihrem Hotel la Cote du Soleil in Aneho überfalllen worden. Wie meistens in solchen Fällen sind nahestehende Personen involviert. Bei ihnen war es ein Mitarbeiter. Der Mitarbeiter sagte eines Abends, er müsse Thierry in einem der Bungalows etwas zeigen. Kaum im Bungalow schloss der Mitarbeiter das Bungalow und fesselte Thierry an Händen und Füssen. Ein Knebel im Mund verhinderte, dass er schreien konnte. Nun wartete er auf Elena, die sich kurze Zeit später auf die Suche nach Thierry machte. Sie wurde im selben Bungalow zusammengeschlagen. Anschliessend telefonierte der Mitarbeiter seinen Kollegen die im Auto vor dem Hotel warteten. Er sagte zu ihnen, ihr könnt mit dem ausräumen beginnen, die Luft ist rein.

Auch unweit von uns wurde ein Dieb auf frischer Tat ertappt. Wir konnten durch das Eingangstor zuschauen, wie der Dieb mit Latten verprügelt wurde. Anschliessend musste er das Diebesgut auf dem Kopf tragen. Etwa 20 Leute begleiteten ihn. Wenn er sehr grosses Glück hat, wird er zur Gendarmerie gebracht. Oftmals wird den Dieben ein Autoreifen über den Körper gezogen, mit Benzin übergossen und angezündet. Selbst habe ich dies noch nie gesehen und ich will es auch nicht sehen. Es ist aber üblich dass solche Bilder per Whatsup verbreitet werden.

Wir hatten bis jetzt sehr viel Glück und ich hoffe es bleibt auch so.

Trotzdem haben wir seit dem 7.2.19 zwei Wächter eingestellt. Weil wir uns nicht auf Togolesische Wächter verlassen können bilden wir nun zwei Deutsche selbst aus. Sie heissen Leila und Chico und kamen am 4.12.2019 respektive 13.12.2019 zur Welt. Beide sind reinrassige Schäferhunde. Der Kauf der beiden war wieder einmal ein Abenteuer. Zuerst gingen wir zu einem Züchter in einem Aussenquartier von Lomé. Der Züchter ist ein Togolesischer Minister. Wir wurden sehr freundlich empfangen. Bei ihm kauften wir ein Weibchen. Anschliessend gingen wir zum zweiten Züchter. Der zweite Züchter verdient sein Geld mit der Abfallentsorgung. Nebenbei ist er noch Laienprediger in einer Sekte. Bei ihm erhofften wir einen geeigneten Rüden zu finden. Er erzählte uns, wie er seine Hunde erzieht. Er gab uns auch zu verstehen, dass er nicht jedem einen Hund verkauft und spätesten 3 Monate später kontrolliert, ob es dem Hund gut geht. Ansonsten kauft er den Hund zurück. Nun zeigte er uns die Eltern der Jungen sowie seine Hühner.

Anschliessend öffnete er den Zwinger der Welpen. Mich traf fast der Schlag. Einige von ihnen waren kupiert. Nun fragte ich ihn was das soll. Er ist der Meinung, dass sie so stärker werden. Es sind aber Deutsche Schäferhunde. Wären es Italiner würde ich es begreifen, denn bei den Italienern sagt man, sie hätten die Kraft ..... .Lassen wir das, dies ist ein anderes Thema.

Alle Männchen waren kupiert. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich das nicht möchte. Lange diskutierten wir hin und her. Ich stellte nun fest, dass es ein Rüde gab der nicht kupiert war. Nun erklärte ich ihm, dass ich genau den möchte. Dieser war aber reserviert. Nun fragte er den zukünftigen Käufer ob er bereit sei einen anderen zu nehmen. Seine Antwort war begreiflicherweise nein. Wir merkten nun, dass er uns aber einen Hund verkaufen wollte. Nun waren wir am längeren Hebel.

Mein Vorschlag an ihn war, wir holen beim Minister ein Rüde und tauschen in anschliessend gegen seinen Rüden. Auch der zukünftige Käufer konnte mit diesem Vorschlag leben.

 

Auf dem Weg zum Minister änderte ich nochmals mein Vorschlag. Wir versuchen beim Minister das Weibchen gegen ein Männchen zu tauschen und kaufen anschliessend beim Prediger das Weibchen.

Dezember 2018

2018 war geprägt von sehr vielen Verändeungen. Nicht alles konnte realisiert werden. Personelle Veränderungen brachten alles Durcheinander. Im Januar kam Obube, ein aufgestelltes Mädchen zu uns. Obube war das erste Kind, das nicht via grosse Schwester von Daviga zu uns kam. Wenn Obube von Manjos Schwester, ihrem Sohn sowie Brigitte ausgefragt wurde, schwieg sie eisern.  Sie Informierte uns aber. Aus diesem Grund wurde Obube von den oben erwähnten Personen gemobbt. Dank Obube lernten wir Daviga, Komla und Brigitte von einer anderen Seite kennen. Für Brigitte war Obube eine Konkurenz. Mit Hilfe von Komla und Daviga wollten sie Obube vertreiben. Sie stifteten Obube  und Delphin an, uns zu bestehlen. Sie machten dies aber so ungeschickt, dass wir den Schwindel aufdeckten. Noch wussten wir nicht. dass hinter der Tat  die grosse Schwester von Manjo mit ihrem Sohn steckt. Nun wurde Obube von Brigitte vertrieben. Sie flüchtete mit zwei weiteren Mädchen zum Vater der zwei Mädchen. Laut Daviga soll Obube das Organisiert haben. Es gab aber U ngereimtheiten. Obube hat nach Aussage von Daviga eines der Mädchen bei Daviga zuhause in Ablogame abgeholt um zu fliehen. Obube wusste aber gar nicht wo Daviga wohnt. Wir suchten verzweifelt nach den Mädchen. Zum Schein erhielten wir auch Hilfe von Daviga, Komla und Brigitte.  Schon 2 Tage später erhielten wir ein Telefonanruf vom Vater der 2 Mädchen. Obube hatte eine unserer Telefonnummer auf einem Zetel notiert. Ohne die Schwester zu informieren holten wir Obube zurück. Nun kam die ganze Wahrheit raus Brigitte wurde fristlos entlassen. Obube verliess uns auf eigenen Wunsch. Wegen dem Vorfall litt sie sehr stark unter Albträumen. Sie fürchtete sich vor der Rache von Daviga, Komla und Brigitte. Den Kontakt zu Komla und Daviga wurde auf ein Minimum reduziert. Nach der Sitzung machte sich Brigitte wieder an die Arbeit. Sie glaubte immer noch, dass sie den Hals aus der Schlinge ziehen könne. Nun bestellten wir ein Taxi, bezahlten es und sagten nun an Brigitte, es sei Zeit um zu gehen. Seither versuchte sie des öfteren wieder zurückzukommen. Wir bleiben aber hart. Sie wohnt nun in Agodeke in einer Strohhütte. Selber Schuld. Die einzige, die mir wirklich leid tut ist Obube.

Ende September konnten wir unseren 1. eigentlichen Feriengast im neuen Appartement empfangen. Bis jetzt kamen immer Familienangehörige mit Freunden. Amaru Schenkel ist in Togo geboren und wurde mit zweieinhalb Jahren von einer Schweizer Familie adoptiert. Seither war er nie mehr im Togo. Der Kontakt kam zustande durch die Fernsehsendung k(l)eine Weltverbesserer, der Schule von Benjamin, Jeannete und Richard. Amaru wollte in erster Linie das Kinderheim Oasis, wo er nur kurze Zeit war, besuchen. Im Vorfeld fingen wir an zu Recherchieren. Doch niemand kannte das Kinderheim. Auch Amaru war nicht untätig. Ein erster Teilerfolg war die Adresse von CROPESDI. Das ist ein Zentrum für Kinder in schwierigen Situationen. Unsere Bekannte aus dem Kinderheim Divine Providence in Abolocondji kannte diese Organisation. Sie begleitete uns. Dank der Schwester Victorin wurden wir auch empfangen. Während wir auf die Direktorin warteten sahen wir uns die Wände des Kinderheims an. Hunderte von Kinderhänden wie Stempel an der Wand. Unter jeder Hand einen Namen. Zuerst fand ich dies eine gelungene Idee. Aber irgendetwas störte mich dabei. Beim genaueren hinschauen merkte ich, es waren nur Linke Hände und alle Hände gleich gross. Dies in einem Kinderheim mit Kindern zwischen 0 und 20 Jahren. Die Direktorin bestätigte uns, Cropesdi hiess früher Oasis. Wir zeigten der Direktorin Bilder des alten Kinderheims. Schon beim ersten Bild bestätigte sie, es sei das Eingangtor. Wir waren erleichtert. Nur Amaru hegte Zweifel. Er sagte zu mir, irgend etwas stimmt da nicht. Nun fragte ich nach einem Herrn Etse Yawo. Sie wimmelte uns ab. Wir durften dieses Kinderheim besuchen aber keine Fotos machen. Die Kinder machten einen ungepflegten Eindruck. Sie waren auch nicht glücklich. Kein Vergleich zum Kinderheim von Victotrin. Nun fingen wir an die Gebäude mit den alten Fotos zu vergleichen. Nichts stimmte überein. Nun wollte man uns klarmachen, dass das Kinderheim umgebaut wurde. Ein erster Lichtblick war ein alter Mitarbeiter. Oasais war in Nyakonuacue. Doch niemand durfte uns dahin begleiten. Die Direktorin sowie die anderen Angestellten wurden immer nervöser. Irgendetwas stinkt da gewaltig. Es kam uns vor wie ein Gefängnis. Auch Victorin war nicht zufrieden. Sie glaubte wir seien undankbar. Dies war aber nicht das Kinderheim, das wir suchten. Beim verlassen des Gebäudes fanden wir eine Gedenktafel. Das Kinderheim wurde von der Amerikanischen Botschaft erbaut im Jahr 2002. Amaru wurde aber 1992 Adoptiert also 10 Jahre früher. Bei weiteren Fragen gab man uns zu verstehen, dass es jetzt Zeit sei um zu gehen. Abends setzte sich Amaru mit Terre des Hommes in Verbindung. Wiederum viel der Name Herr Etse Yawo. Nun vereinbarten wir ein treffen mit ihm. Eine Mitarbeiterin von Yawo kannte das alte Oasis. Sie begleitete uns in das Quartier Kodjovia Kope. Im Ortsteil Nyakonucue fanden wir schliesslich das alte Oasis. So hatte wir doch noch Erfolg. Wir durften aber nicht ins Grundstück. Die Mieter sind Chinesen. Die Haushälterin willigte aber ein, wenigsten ein paar Fotos vom Eingangstor aus zu machen.

In den letzten 25 Jahren wurden nur 150 Kinder ins Ausland Adoptiert. Diese Angaben sind von Terre des Hommes. Ich persönlich glaube aber, dass die Zahl wesentlich höher ist. Schliesslich gilt Togo als Drehscheibe des internationalen Kokain und und Kinderhandels. (Man spricht von etwa 300'000 Kindern) Es werden aber nicht nur togolesische Kinder verkauft. Dies hat aber mit Adoption gar nichts zu tun. Ich prangerte in der Schweiz immer wieder Firmen an die andere Länder ausbeuten um ihre Bodenschätze zu verkaufen. Auch im Waffengeschäft sind Schweizer führend. Immer wieder hörte ich die einfältige und primitive Antwort. „Wenn wir es nicht machen, machen es die andern“. In diesem Sinn wird die Schweiz also nur von Togo kopiert. Das ist zwar traurig aber Wahr. Auch in Togo hört man, wenn wir es nicht machen, machen es die anderen.

 

 

Dieser Bericht ist längst überfällig. Es fällt mir aber schwer über dieses Thema zu schreiben. Die Fotos sind jedoch kein Problem. Keine 100 m von zu Hause konnte ich viele Fotos machen. Ich behandle heute das Thema Neophyten. Man könnte auch Litering sagen.

 

Die Bekämpfung dieser Art Neophyten hat im Jahr 1968 in der Schweiz mit einem von der Bürgerlichen Seite als Blauäugig abgestempelten Spruch begonnen. Der Spruch stammt von Rudolf Strahm und heisst ganz einfach „Jute statt Plastik“. Treibende Kräfte waren Kirchenleute beider Konfessionen. Es wurden 250000 Jutetaschen, die in Bangla Desh zu fairen Bedingungen hergestellt wurden, verkauft.

 

Auch ich spielte noch im Wald in offenen Kehricht Deponien. Heute ist die Schweiz sauber. Die rechte Seite will aber noch eine sauberere Schweiz. Deshalb werden in der Schweiz vermehrt nun auch Neozoten bekämpft. Insbesondere Neozoten Hunanuider Art. Aber auch da gibt es Ausnahmen. Wenn die Neozoten Phil Collins, Tina Turner, Michael Schumacher, Kimi Raikönen usw. sind, lässt man sie gedeihen. Es gibt aber auch weniger (Finanziell) entwickelte Spezies, die rigoros bekämpft werden. Man geht in der Schweiz aber noch einen Schritt weiter in dem man bestimmte Architektonische Formen verbietet.

 

Bei den Neophyten handelt es sich nicht um Bärenklau, oder das drüsige Springkraut. Ich beschreibe andere Arten. Zum Beispiel das allgegenwärtige Tragmichheim. Die Urform des Tragmichheim war das Schwarze Tragmichheim. Es hat sich weiterentwickelt. Nun gibt es das Tragmichheim in Blau, Gelb, Weiss ja sogar Transparent. Auch in mehrfarbiger Form kommt es vor.

 

Auch der Dürstling gibt es in verschiedenen Formen. Der Unterschied sieht man insbesondere in der Grösse.

 

Eine weiterentwickelte Form des Dürstlings ist der kleine Dürstling, mit Wohlklingenden Namen wie Eyram oder Noble. Den Afrikanern wird auch klar gemacht, wenn sie den kleinen Dürstling im Frühbeetkasten (Kehrichteimer) kultivieren möchte, bekommt man fürchterliche Rückenschmerzen. Ich habe es selbst versucht. Dir Rückenschmerzen blieben aus. Auch wir benützen dieses Wasser, denn Trinkwasser kommt bei uns nicht aus dem Wasserhahn. Wir sammeln aber die alten Säckchen. Zum Teil brauchen wir sie als Blumentopf, um Pflanzen zu vermehren. Anschliessend werden sie der Kehrichtabfuhr mitgegeben.

 

Besonders hinterhältig ist der harte Dürstling. Er ist nicht wie der Bärenklau giftig, kann aber beim unachtsamen Gebrauch Schnittwunden erzeugen.

 

Auch der Weissblechling kann Schnittwunden erzeugen.

 

All diese Arten gedeihen auf jedem Untergrund, ob Stadt oder Land, im Wasser, auch Salzwasser vertragen sie. Alle sind Mehrjährig. Es ist wie bei den Gartenzwergen in der Schweiz, sie vermehren sich aber nur mit Menschlicher Hilfe. Einmal gepflanzt überstehen sie auch lange Trockenzeiten ohne Problem.

 

Zwischen Tokoin und Togbli Kope wird in einem Feldversuch versucht die, Sorten weiter zu Entwickeln. Entstanden ist der ein Hügel indem es sogar eine Quelle hat mit total schwarzem Wasser. Findige Neophytengärtner versuchen aus dem Feldversuch Kapital zu schlagen. So wird aus den Runden Kautschuk ähnlichen Fortbewegern (Autoreifen) Eisen abgezapft. Dies wird aber nicht mit Fracking sondern mit Burning abgebaut. Dabei entsteht der Schwarze Räucherling, der Hochgiftig ist.

 

Der schmierige Treibmichan (Altöl) findet man insbesondere in der nähe von Reparaturwerkstätten von Autos. Schon 1 Tropfen des Schmierigen Treibmichan kann 1000 Liter Trinkwasser ungeniessbar machen.

 

Man könnte auch einfach behaupten, die Afrikaner sind Zukunftsorientiert. Sie schmeissen den Abfall dort hin wo vielleicht später ein Abfalleimer stehen wird. Ich weiss es nicht.

 

Im Radiosender Pyramid FM werden solche Themen behandelt. Es ist aber wie in der Schweiz vor 50 Jahren. Die Kritiker werden als Weltverbesserer ausgelacht.

 

Fakt ist aber, die Afrikaner sehen den Abfall, es stört sie aber nicht. Im Haus und Garten wird täglich sauber gemacht. Der Unrat landet in der Pampa. Es gibt auch hier eine Kehrichtabfuhr. Diese ist aber Kostenpflichtig. Wir bezahlen jeden Monat 1000 CFA. Für uns ist das nicht viel, wenn man aber sonst nicht genug hat zum leben ist dies eben doch zu viel. 570 CFA sind zur Zeit 1 SFr. Es geht aber auch anders. In Afagnan ist ein Spital. Dort ist Litering strengstens verboten. Aber auch keine 500 m von uns gibt es ein neues Quartier, das Cité Boad mit über 100 Reihenhäusern, Schwimmbad und Sportplatz. Was es dort nicht gibt ist Litering.

 

Togo nannte man früher „die Schweiz Westafrikas“

 

Der Hauptstadt sagte man Lomé la Belle, heute wäre Lomé la pubelle treffender. Trotzdem gilt Togo nach wie vor als sauberstes Land Westafrikas.

 

 

 

 

Am 15.07.2018 machte ich wie so oft in der kleinen Regenzeit eine Fahrrad Tour. Diesmal wollte ich etwa 40 km Richtung Kpalime fahren. All meine 4 Akkus nahm ich mit. Ein Akku hätte aber gereicht, denn kurz vor Sanghera hatte ich einen Unfall. Die sehr grossen Schmerzen im Nacken, Rücken und und rechtem Arm mit Schulter verdanke ich einzig dem Fahrradhelm. Laut Arzt und vielen die den Helm gesehen haben, hätte ich wohl ohne Helm keine Schmerzen mehr.

 

Kurz vor Sanghera gibt es eine sehr gefährliche Stelle, wo es fast täglich Unfälle gibt. Nicht selten mit Todesfolge. Etwa 200m davor, bei einer Abzweigung ist eine Ampel. Zusätzlich zur Ampel sind auf der Gegenseite stets mehrere Polizisten. Der Verkehr interessiert sie aber nicht. Sie halten lediglich Ausschau, ob man einem vorbeikommenden Autofahrer etwas Geld abknöpfen könne. Natürlich in die eigene Tasche.

 

Wie der Unfall passierte weiss ich nicht genau. Was ich aber weiss, dass ich Ordnungsgemäss an der Ampel anhielt. Als es Grün wurde fuhr ich gleichzeitig mit vielen anderen los. Kurz nachdem ich das Gleis überquerte, touchierte mich ein Auto am Lenker. Darauf stürzte ich. Ich sah noch wie das Hinterrad knapp neben meinem Kopf vorbei fuhr. Danach gab es einen Schlag mitten auf den Kopf. Ich muss wohl einige Minuten so auf der Strasse gelegen haben, bis ich wieder zu mir kam. Niemand hielt an. Auch das Fahrzeug das mich angefahren hat fuhr einfach weiter. Wieso soll er auch anhalten, Er oder Sie kennt mich ja nicht.

 

Als ich mit sehr grossen Schmerzen wieder zu mir kam standen zwei junge Burschen neben mir. Sie halfen mir aufzustehen und begleiteten mich von der Strasse weg in die 100 m entfernte Winners Bar. Auch das Fahrrad nahmen sie von der Strasse weg. Auf die Frage, ob sie einen Arzt rufen sollten, verneinte ich. Ich hoffte immer noch, dass die Schmerzen vorbei gehen. Die Schmerzen verschlimmerten sich aber immer mehr. Den Kopf und der rechte Arm konnte ich nicht mehr bewegen. Danach versuchte ich erfolglos Manjo anzurufen. Sie war nicht zu hause und hatte auch das Handy nicht dabei. Danach informierte ich Basil, einen befreundeten Taxichauffeur. Gäste aus dem Restaurant erklärten ihm, wo ich bin.

 

Er glaubte aber, jemand erlaube sich einen Spass. Zuerst fuhr er zu uns nach hause und fragte Manjo, die inzwischen nach hause kam, ob ich zuhause sei. Sie erwiderte, ich sei mit dem Fahrrad unterwegs. Da Basil diese Zeit Fahrgäste im Auto hatte, organisierte er einen anderen Taxifahrer. Rund 3 Stunden nach dem Unfall brachte mich ein Taxi in die Klinik Sankt Helena in Doulassamé.

 

Die darauffolgenden 5 Tage wurde ich von Dr. Bruce und seinem Team gepflegt. Manjo war fast die ganze Zeit bei mir. Einzig um das Essen für mich zuzubereiten ging sie jeweils kurz nach Hause. In Afrika bekommt man im Spital nur die Pflege, für das leibliche Wohl sind Angehörige zuständig.

 

Am 5. Tag konnte ich wieder das erste mal aus eigener Kraft aufstehen, auch wenn es jeweils mehr als 30 Minute dauerte und mit grossen Schmerzen verbunden war.

 

Drei mal die Woche werde ich nun vom Phsyothrapeuten Kine Lamboni gepflegt. Mittlerweile kann ich den Kopf wieder zu 80% bewegen, Die Schulter etwa zu 70%.

 

Die Schmerzen im Nacken, der Schulter und dem Rücken sind erträglicher geworden. Eine Rückkehr in die Schweiz steht nicht zur Diskussion, auch wenn mir dies von allen Seiten empfohlen wurde.

 

Die Bilder sind eine Zusammenfassung der Fahrradtouren nach Aneho Tsevie und Lomé.

 

Dezember 2018

Anfang Dezember besuchten wir das Foire ein zweites mal. Diesmal hatte es wesentlich mehr Besucher. Ob dies aber wirklich das Zielpublikum ist, bezweifle ich sehr. Schätzungsweise 95% der Besucher waren Kinder. Für die Schulen ist das Foire ein beliebtes Ausflugsziel. Grössere Ausflüge können sich die Eltern der Kinder nicht leisten und einen zoologischen Garten gibt es nicht. Auch das Foire ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Jedes Kind bezahlt 300 CFA Eintritt. Dazu brauchen die Schüler noch ein Taschengeld um sich zu verpflegen. Normalerweise sollte dies kein Problem sein. Viele Afrikaner leben aber von der Hand in den Mund. Sie verdienen heute das Geld, das sie heute brauchen. In Zeiten wie jetzt mit Demonstrationen und politischen Unruhen sind Geschäfte oft geschlossen. Somit kann auch nichts verdient werden.

Bei so vielen Kinder am Foire ist es schwierig durchzukommen. Die Kinder werden Regelrecht durchgeschleust. An den Ständen herrscht aber gähnende Leere.

Unser Interesse galt eigentlich nur dem Stand mit den Klimageräten. Wir beabsichtigen 2 der 3 Zimmer mit Klimaanlagen auszurüsten. In einer späteren Phase wird auch das Wohnzimmer Klimatisiert.

Nach dem letzten Togoreport gab es eine Frage von Aschi wegen dem hübschen Mädchen, das wir als Trägerin engagiert hatten. Er fragte, ob dies nicht Diskriminierend sei, wenn man arme Leute benutzt um den Einkauf zu tragen und wie viel das Mädchen während dieser Zeit verdiente.

Man könnte schon von einer Art Diskriminierung sprechen. Wenn man es aber so betrachtet, wurde ich seit meinen 15. Lebensjahr 40 Jahre lang Diskriminiert. Weitere 5 Jahre verdiente ich mein Geld mit dem verkaufen von Autos in Westafrika und war somit auf mich selbst gestellt. Mit dem verkaufen der Autos habe ich mir meine Abenteuer finanziert. Auch ein spezielles Konto mit Erinnerungen habe ich angelegt. Wenn ich einmal gar nichts mehr habe, das Erinnerungskonto ist randvoll.

Zu dem Verdienst des Mädchens. Das Mädchen wurde vom Foire als Trägerin engagiert. Ob sie vom Foire etwas erhält weiss ich nicht. Es gibt für Trägerinnen und Träger keinen festen Preis. Es ist den Kunden überlassen wie viel man bezahlt. Das Mädchen war circa 3 Stunden mit uns Unterwegs. Die ersten zweieinhalb Stunden gab es praktisch nichts zu tragen. Manjo kaufte zwar schon ganz am Anfang viele Lebensmittel ein. Aus diesem Grund anerbot sich das Mädchen uns das Eingekaufte zu tragen. Wir erklärten ihr aber, dass wir den Einkauf vorerst noch am Verkaufsstand lassen und erst beim nach Hause gehen das Eingekaufte abholen. Wir sagten ihr auch sie könne in der Zwischenzeit anderen die Ware tragen. Da es aber zu wenig Gäste hatte fragte sie uns, ob sie uns trotzdem begleiten dürfe. Wir luden sie auch noch zum Essen ein, was absolut unüblich ist. Nach rund 3 Stunden holten wir unsere Ware ab. Die vielleicht 20 kg musste sie nur etwa 500 m tragen und erhielt dafür 1000 CFA etwa 1,80 sFr. Zum Vergleich, ein Hilfsarbeiter in der Fabrik arbeitet dafür 5 Std. und erhält nichts zu Essen.

 

 

 

Diesen Monat wollte ich eigentlich über den zum 4. mal durchgeführten Klimagipfel in Lomé schreiben. Es bleibt aber beim wollte. Es ist wie beim WEF in Davos. Ausser Spesen nichts gewesen. Das einzige was der Klimagipfel mit dem Klima zu tun hat, ist die Anreise der Teilnehmer in klimatisierten Limousinen zum Klimatisierten Hotel 2 Februar.

 

In den Nachrichten sickerte praktisch nichts durch und im Internet konnte ich nichts finden. Einzig im Radio hörte man wie sich die Bevölkerung über „das grosse Fressen“ lustig machte. Dieser Klimagipfel hat auch nichts mit normalen Klimagipfeln zu tun. Ich glaube es ist eine rein Afrikanische Sache.

 

Ende November besuchten wir die 15. Internationale Ausstellung Foire in Lomé 2000. Dies ist aber nicht zu verwechseln mit einer Weltausstellung. Es sind zwar viele Afrikanische Staaten vertreten sowie Pakistan und Indien. Die fremden Länder haben aber alle auch ein Geschäftssitz hier in Togo. Türöffnung war um 8 Uhr. Wir kamen um 9 Uhr. Nun mussten wir nur noch einen Parkplatz finden. Die Auswahl war sehr gross. Es standen bereits 5 Autos auf dem Parkplatz. Die Messe war sehr schlecht besucht. Sie ist aber ein beliebtes Ausflugsziel für Privatschulen. Wir waren fast die einzigen Besucher an der Messe. Dies kann aber nicht an den hohen Parkplatzgebühren liegen und auch nicht am ebenso hohen Eintrittspreis. Für dem Parkplatz sowie den Eintrittspreis bezahlten wir je 300 CFA was Umgerechnet 54 Rappen entspricht. Viele der Stände öffnen erst gegen Abend. Dann soll es auch mehr Leute haben.

 

Juli 2018

 

 

 

Am 5. Juli 2018 trennten wir uns von Brigitte. Wie es dazu kam in diesem Bericht.

 

Im Dezember 2018 fragte uns Brigitte, ob sie im Januar 4 Wochen zu ihren Eltern nach Danyi gehen dürfe. Danyi liegt etwa 30 km nördlich von Kpalime an der Grenze Ghanas. Natürlich liessen wir sie gehen.

 

Die vier Wochen waren vorbei, aber von Brigitte keine Spur. Nach weiteren zwei Wochen telefonierte sie uns und erklärte, dass ihre Mutter schwer krank sei. Nun fragten wir, wieso sie sich nie meldete. In Danyi ist das Netz zum telefonieren ganz schlecht, aber sie war ja wöchentlich einmal am Markt in Kpalime und Kpalime ist sehr gut erschlossen.

 

Während der Abwesenheit von Brigitte kam Obube zu uns. Obube lernten wir als fröhliches und nettes Mädchen kennen.

 

Im April machten wir uns die ersten Gedanken, was wir machen sollen, wenn Brigitte wieder kommt. Wir beschlossen sie nicht mehr aufzunehmen. Während ihrer ganzen Abwesenheit hat sie sich nur einmal bei uns gemeldet.

 

Eines Tages Anfang Mai, wir kamen vom Strand, sass Brigitte mit ihrem Sohn vor unserem Gartentor. Wir liessen sie rein und gaben ihr wie es in Togo üblich ist, auch zu Essen. Nach dem Essen erklärte ihr Manjo, dass es jetzt Zeit sei zu ihrem Mann zu gehen. Ihr Mann Berna war aber alles andere als erfreut. Er hat die letzten vier Monate nichts mehr gehört von Brigitte.

 

Zwei Tage später besuchte Brigitte mit Berna Germain Fifonsi, ein sehr guter Freund von uns. Sie bat ihn, er solle doch bei uns ein gutes Wort einlegen. Darauf nahmen wir Brigitte wieder auf.

 

Wir erklärten ihr aber, dass wir keine solchen Spielchen mehr dulden. Wir stellten auch die Bedingung, dass sie ihren Sohn nicht bevorzugen dürfe. Sie war einverstanden.

 

Das Verhältnis war aber nicht mehr dasselbe wie all die Jahre zuvor.

 

Weitere zwei Wochen später erklärte sie uns, dass sie ende August endgültig zu Berna ziehen wolle. Berna würde ihr ein Coiffeursalon einrichten. Wir glaubten ihr dies zwar nicht, trotzdem akzeptierten wir ihren Wunsch.

 

Wir merkten auch, dass sich Obube veränderte. Das fröhliche Mädchen lachte nicht mehr soviel. Sie verstand sich überhaupt nicht mit Brigitte. Wir sprachen sie darauf an. Obube erklärte uns, dass ihr Brigitte das leben schwer mache. Nun brachte uns Daviga, die grosse Schwester Manjos, ein weiteres Mädchen. Sie heisst Marie Claire. Marie Claire verstand sich auf Anhieb sehr gut mit Brigitte. Für Obube wurde es noch schwerer. Nun beschlossen wir Brigitte schon vor dem August zu ihrem Mann zu schicken. Manjo nahm vermehrt Brigitte mit zum Markt. Wir wollten nicht mehr, dass Brigitte alleine mit den Kindern zuhause ist. Was wir nicht wussten, dass Marie Claire nachts zu Brigitte ins Zimmer ging um mit ihr zu Reden. Brigitte erklärte Claire, das sie bald weggehen wolle und es besser sei wenn alle Kinder auch weggehen.

 

Brigitte glaubte, wenn die Kinder weg seien, könne sie bleiben.

 

Am 4. Juli machte ich eine Fahrradtour nach Aneho, Manjo musste auf das Passamt. Nun war es günstig den Plan umzusetzen. Claire und Obube nahmen ihre Sachen und flüchteten durch die neu reparierte und noch nicht verschlossene Gartentüre des Gemüsegartens.

 

Als Manjo nach hause kam waren beide Kinder weg Delfin war diese Zeit in der Schule. Brigitte tat so als hätte sie nichts gemerkt, erklärte aber gleichzeitig, dass man ihr Geld gestohlen hat.

 

Wir fragten Daviga, ob die zwei Mädchen bei ihr seien. Sie sagte sie sei noch unterwegs aber bald zuhause.

 

Zuhause angekommen merkte Daviga, dass auch die grosse Schwester von Claire, die bei Daviga wohnte, veschwunden sei.

 

Wir informierten unserem Freund Lomou. Lomou kam sofort zu uns nach hause. Er ist Offizier bei der Gendarmerie. Wir meldeten das ganze auf der Gendarmerie in Baguida. Lomou half uns dabei. Nun wurde auf allen Radiosendern Togos das verschwinden der drei Mädchen gemeldet.

 

Am 5.Juli gegen 10 Uhr erhielten wir ein Anruf von einer uns unbekannten Nummer. Ein Mann fragte, ob wir Obube kennen.

 

Sie war beim leiblichen Vater von Claire. Claires Vater wohnt in Noépé, etwa 30 km Richtung Kpalime. Die Eltern sind getrennt. Deshalb wuchs Claire bei der Grossmutter in Kpalime auf.

 

Unverzüglich machten wir uns auf den Weg. Als wir den Kral des Vater gefunden hatten, bestätigte man uns, dass die Kinder hier seien. Sie waren mit der Manjokernte beschäftigt.

 

Als sie eintrafen wurden sie ausgefragt. Anfänglich erklärte Claire, dass sie von uns dauern geschlagen wurden und sie deshalb abgehauen seien. Obube dementierte aber. Langsam kam die ganze Wahrheit ans Licht.

 

Brigitte wusste die ganze Zeit nicht wo wir sind. Als wir zuhause eintrafen und Obube ausstieg erschrak sie. Wir forderten Brigitte auf ihren Mann anzurufen. Sie weigerte sich. Weil wir direkt nach dem verschwinden ihr Telefon kontrollierten hatten wir eine Nummer die sie häufig kontaktierte. Es war aber nicht Berna, aber diese Person wusste wo Berna zur Zeit arbeitet. Es war ganz bei uns in der Nähe. Wir holten ihn. Er ahnte bereits dass es Probleme mit Brigitte gab.

 

Als erstes sprach Obube. Sie erzählte alles. Nun erklärte auch Berna, dass er von Brigitte schon seit längerem nichts mehr wolle. Er wusste auch nichts davon, dass sie uns ende August verlassen wolle.

 

Nun erklärten wir Brigitte, dass es besser sei wenn sie geht. Es sei ja sowieso ihren Wunsch.

 

Sie bat uns noch bis im August zu bleiben. Darauf erklärte ich ihr, der Januar endete für dich erst im Mai, der August beginnt deshalb auch schon jetzt. Sie glaubte immer noch es nur Spass sei. Das wir es ernst meinten merkte sie erst, als das Taxi sie abholte.

 

Sie erhielt nebst ihrem Lohn noch weiter drei Monate bezahlt, zudem ein Sack Reis Teigwaren und andere Lebensmittel. Auch das Taxi wurde von uns bezahlt.

 

Zudem darf sie uns auch weiterhin besuchen, aber nicht mehr übernachten.

 

Sie ist damit noch mit einem blauen Auge davongekommen. Die Gendarmerie wollte sie gleich ins Gefängnis bringen. Dies wollten wir ihr ersparen.

 

Schon anderntags meldete sie sich mit Berna wiederum bei Germain. Er erklärte ihr aber, dass sie diesmal keine Chance mehr bekomme.

 

Wieso machte sie das? Sie wusste, dass es mit ihrem Mann nicht klappen wird. Zudem hatte sie Angst, dass Obube unsere neue „Brigitte“ werden könnte. Dies wollte sie um jeden Preis verhindern. Um dies zu verstehen muss man die Afrikaner sehr gut kennen. Die Afrikaner sind extrem eifersüchtig. Was ich nicht haben kann darf auch kein anderer haben. Obube ist ein starkes Mädchen. Sie wehrte sich auch gegen Brigitte. Wenn sie Probleme hatte mit Brigitte, kam sie zu uns. Wir fragten Obube auch woher sie die Telefonnummer habe. Denn diese Nummer geben wir nicht raus. Sie hat uns des öfteren Kredit gekauft und dabei hat sie die Nummer eingesteckt. Dies war ihr Glück.

 

Auch Claire merkte, dass sie einen Fehler gemacht hat. Sie wollte wieder zu uns nach Hause kommen. Wir liessen sie aber beim Vater zurück. Mittlerweile will auch ihre Mutter nichts mehr von ihr hören, eigentlich Schade.

 

Ich hoffe, dass nun wieder Ruhe einkehrt. Eigentlich wollten wir uns auch von Delfin trennen, denn Delfin war hier nicht mehr glücklich. Sie sagte uns aber, dass sie sehr grosse Angst hatte vor Brigitte. Die nächsten Wochen werden nun zur Probe für Delfin. Noch vor Schulbeginn im Oktober müssen wir uns entscheiden.

 

Schon am Sonntag meldete sich Brigitte mit Berna bei uns. Sie wollte die restlichen Sachen abholen. Sie kam und entschuldigte sich in aller Form. Sie bat uns sie auch wieder aufzunehmen. Ihre Sachen liess sie aber hier. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

 

Wir finden jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient. Die Zweite Chance erhielt sie als wir sie wieder aufnahmen, als sie von Berna verprügelt wurde. Die Dritte Chance bekam sie anfang Mai dieses Jahres. Nun bleiben wir hart.

 

Februar 2018

Januar 2018

Das Appartement ist nun Bezugsbereit. Feriengäste bezahlen 20'000 CFA. Dies sind etwa 30 Euro. Sie werden in ganz Togo kein besseres Preis Leistungsverhältnis finden. Bei Mietdauer ab 1 Monat kann der Preis ausgehandelt werden. Weitere Infos unter https://pension-malimbe-togo.jimdo.com oder direkt in der Spalte Kontakt

Bilder nach der Fertigstellung des Appartementes.

November 2017

 

Ende Juli 2017 machte ich eine E-Biketour. Ich fuhr von Adamavo auf der Piste bis Luxolin Baguida. Von da weg ging es alles Richtung Osten. Beim Hotel Safari in Agbotrafo machte ich meinen 1. Zwischenhalt. Weiter ging es Richtung Djasseme und Kpeme. Nach kurzem Aufenthalt fuhr ich weiter nach Aneho. Nun war es nicht mehr weit bis zur Grenze von Benin. Im Wissen, dass der Weg nach Hause noch viel beschwerlicher wird, drehte ich an der Grenze um. In Aneho kehrte ich abermals ein. Von nun an hatte ich mit Gegenwind zu kämpfen. Als ob dies nicht genug wäre, kam noch die immer grössere Wärme dazu. Beim Start in Adamavo um 7 Uhr zeigte das Thermometer gerade mal 23.7°. bei meiner Rückkehr um die Mittagszeit waren es 31.9°. Auch mit den 2 Batterien musste ich haushälterisch umgehen. Denn die Akkus sind mittlerweile schon sehr alt. Immer öfters musste ich Pause machen um etwas zu trinken. Insgesamt sind es etwa 85 Km. Nach über 4 Stunden kam ich erschöpft aber zufrieden wieder zuhause an, wo ich mich direkt mit kaltem Wasser erfrischte.

 

2. Grenzerfahrung mit dem Fahrrad

 

Bei der 2. Grenzerfahrung fuhr ich zuerst Richtung Westen. Diesmal hatte ich die Grenze von Ghana im Visier. Für diese Strecke reichte auch 1 Akku, denn die gesamte Strecke ist nur 32 km. Wegen dem Verkehr ist diese Strecke aber wesentlich gefährlicher. Bis und mit grossem Markt nimmt der Verkehr stetig zu. Kurz nach dem grossen Markt bis und mit Ghana Grenze hat es dafür fast kein Verkehr mehr.

 

Eine dritte Grenzerfahrung mit dem Fahrrad wird es nie geben, denn die Grenze zu Burkina Faso ist mit über 600 km ausser Reichweite.

 

Dezember 2017

Nach fast 1 jähriger Bauzeit hat der neue Ramatou Plage endlich wieder seine Tore geöffnet. Wir waren schon vor der Schliessung fast Stammgäste im Ramatou. Circa 1 Monat vor der Schliessung wechselten wir zum Robinson Plage und zum Palisander Beach. Der Grund war die sehr  unfreundliche Bedienung. Man spürte wirklich den Niedergang des Ramatou. Die Gäste liefen in Scharen davon. Aber schon während der Bauzeit unter Libanesischer Führung kamen die Gäste wieder zurück. Seitdem 28.Oktober 2017 ist der neue Ramatou zwar noch nicht ganz fertig, aber bereits offiziell geöffnet.

Oktober 2017

 

Fast Täglich bin ich mit einem meiner 2 E-Bikes unterwegs. In der Regel fahre ich ab zuhause in Adamavo auf der Piste via Kagome, Kanykope,  Akodessewa nach Ablogame. Zurück jeweils auf der Hauptstrasse nach Baguida, Avepozo und wieder nach Hause. Das sind etwa 25 km oder etwa 1.5 Stunden. 

Meisten habe ich dabei keine Probleme. Gestürzt bin ich seit August 2014 erst 3 Mal und dies immer wegen zu viel Sand. Auch Pannen habe ich so gut wie nie. Ende August 2017 hatte ich aber ein Platten, den ich umgehend bei einem Vulkaniseur reparieren liess. Kostenpunkt 200 CFA. Umgerechnet nicht einmal 35 Rappen. Diesen Preis zahlen auch Togolesen. 

Anfang September 2017 bestellte ich nun den Vulkaniseur, der auch Motorräder flickt, zu mir nach Hause. Bei meinem Herrenflyer war das Lager der Hinterachse defekt. Er öffnete die Hinterachse, danach kaufte er neue Kugeln für das Radlager setze alles wieder zusammen. Auf der Probefahrt merkte ich, dass die Kette nicht über das Ritzel des Motors ging. Diesen Fehler verzeihe ich ihm, denn er hat noch nie ein E-Bike gesehen. Das Fahrrad läuft nun wieder wie geschmiert. Kostenpunkt mit den neuen Kugeln 2000 CFA also etwa 3.50 Fr.

 

Rückblick auf das Jahr 2017

 

 

Schon am 2. Tag des Jahres gab es in Lomé einen Brand. Die gotische Kirche ist Ausgebrannt. Sie wurde in der Zwischenzeit wieder renoviert. Nichts erinnert mehr an den 02. 01.2017.

 

Meine Homepage www.malimbe. net ist seit einem Jahr aufgeschalten

 

Auch das Problem der giftigen Abgase von der Schweizer Firma Addax und Oryx ist gelöst. Seit dem 30.6.17 gelten hier in Togo auch die gleichen Grenzwerte wie Europa. Damit sich auch Schweizer Firmen an das Gesetz halten müssen, dürfen in Holland und Belgien keine Treibstoffe mehr hergestellt werden die nicht dem Europäischen Standard entsprechen. Dies betrifft die oben erwähnt Firma Addax und Oryx.

 

Andere Firmen der Schweiz, die die 3. Welt ausbeuten, oder giftige Pestizide wie Paraquat, das in der Schweiz schon längst verboten ist, nach Süd und Zentralamerika, Australien und Ostasien liefern, gerieten ins Visier der Schweizer Justiz. Die Firma Syngenta produziert Paraquat in England und China.

 

In Ägypten, Zimbabwe, Mauretanien, Senegal, Mali, Burkina Faso, Tschad, Niger, und Benin ist Paraquat verboten.

 

Seit 4 Monaten gibt es in Togo aber auch die wöchentlichen Ausschreitungen. Leider bis heute ohne Erfolg. Ändern wird sich daran auch im nächsten Jahr nichts. Schuld daran sind mitunter die Franzosen. Chaque Chirac sagte 2008, ohne die Gelder von den ehemaligen Kolonien würde Frankreich in die Bedeutungslosigkeit absinken und wäre ein 3. Welt Staat. Damit sagte er wenigstens einmal die Wahrheit.

 

Es gab aber auch Erfreuliches zum Berichten. Das Appartement auf der Garage haben wir realisiert, eine neue Klärgrube wurde gebaut und ein Wasserschloss erstellt. Zum Wasserschloss etwas später.

 

Am 02.10.2017 hat unsere Katze 4 Junge bekommen. Leider ist die Mutter am 13.10.17 ertrunken. Als Erfolg verbuchen können wir aber, dass wir alle 4 Kätzchen durchgebracht haben. Sie wurden dem Alphabet entsprechend getauft.

 

Anna war schon von Anfang her die Kräftigste.

 

Bella ist von mir aus gesehen die Schönste und zweitstärkste.

 

Carlo der einzige Kater tat sich anfänglich schwer mit dem Schoppen.

 

Dora ist auch heute noch die Kleinste.

 

Bei Carlo und Dora glaubte auch ich nicht an einen Erfolg.

 

Weil die Kätzchen ihre Mutter wahrscheinlich nie oder höchstens 1 -2 Mal gesehen haben, sind wir für sie die Eltern. Alle sind sehr anhänglich. Der mit Abstand anhänglichste ist Carlo.

 

Manjo hat kurz nach der Geburt der Kätzchen jemandem 2 der Jungen versprochen. Ich habe aber nun mein Veto eingelegt. Weil wir die Katzen mit dem Schoppen aufgezogen haben, will ich alle 4 behalten.

 

Das Beste, was wir dieses Jahr realisiert haben, ist mit Abstand der Wasserturm. Ich wusste zwar, dass wir mit dem Turm einen grösseren und vor allem gleichmässigeren Druck erzielen werden. Ein Nebeneffekt mit dem ich nicht gerechnet habe ist die Wasserqualität. Weil beim ansaugen des Wassers auch immer Sandpartikel angesaugt wurden, hatten wir oft Probleme mit der Duschbrause, dem Filter der Waschmaschine und der Geschirrwaschmaschine. Die Sandpartikel werden nach wie vor angesaugt. Sie setzen sich aber auf dem Boden des Polytanks ab und kommen so nicht mehr in Umlauf. Nach dem Polytank haben wir 2 Filter montiert. Wenn nun der 1. Filter verschmutzt wird, ist eine Reinigung des Tanks nötig.

 

Der zweite Nebeneffekt ist wahrscheinlich ein kleinerer Stromverbrauch. Die Pumpe läuft zwar genau gleich lang, wird aber nicht mehr so oft eingeschalten. Bekanntlich ist der Anlaufstrom der Grösste. Mit dem eingesparten Geld können wir aber nicht viel anfangen, denn das werden nur ein paar CFA’S sein.

 

Was bringt die Zukunft

 

Wir möchten in 2023 die Nationalparks von Ghana besuchen. Insbesondere das Mole Game Reserve, den Kakun Park, sowie die Vogelwarte Keita.

 

Benin ist mit Sicherheit ein Ausflugsziel.Wir werden aber mit Sicherheit nicht mehr ganz in den Norden reisen. Es ist da einfach zu gefährlich.

 

Auch Ferien planen wir. Kamerun, Elfenbeinküste sowie Südafrika stehen als Urlaubsziele zur Diskussion.

 

Mit dem Aufstocken des Wohnhauses beginnen frühestens 2023. Geplant sind 3 Zimmer mit WC Dusche einem Salon kleiner Küche sowie einer grosser Terrasse. 

 

Es wird uns also bestimmt nicht Langweilig.